Winterzeit, Frostzeit, Schneezeit – und für das Dach ein „Stresstest“. Die meisten Immobilienbesitzer und Hausverwaltungen denken da zuerst an die Wärmedämmung oder in schneereichen Gebieten an die Dachlast durch Starkschneefall. 

„In der kalten Jahreszeit wird das Dach härter gefordert als im gesamten Rest des Jahres“, weiß Johannes Lauer, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz. Und damit meint er die (zunächst) „unsichtbaren“ Gefahren, die in der Dämmschicht lauern.

„Wenn die Wärmedämmung von Heimwerkern nicht fachgerecht ausgeführt wurde, droht der schleichende Totalschaden in der Dämmschicht“. Gleiches gilt bei später erfolgten Maßnahmen wie etwa der nachträgliche eigenhändige oder von wenig qualifizierten Handwerkern ausgeführte Einbau von Dachfenstern.

„Im Dachbereich müssen stets Wärmebrücken ausgeschlossen sein“, so der Lahnsteiner Dach-Experte. „Denn im Bereich der größten Temperaturdifferenz entsteht Tauwasserbildung“. Und dieses Tauwasser – im Sprachgebrauch auch oft als Kondenswasser bezeichnet – kann jahrelang unbemerkt in die Dämmschicht eindringen und diese durch Schimmelbildung zerstören. Sind Stockflecken und ein Schimmelbefall erst im Raum sichtbar, ist eine Sanierung auch aus gesundheitlichen Gründen meist unumgänglich.

Solche Wärmebrücken können auch entstehen, wenn beispielsweise nach einem Hagelschaden ein Lüfterrohr nicht fachgerecht ausgetauscht wurde. Zu den häufigsten Fehlleistungen zählt der zuverlässige Anschluss der Dampfsperre an das Lüfterrohr im Bereich der Durchdringung. Gleiches gilt übrigens auch bei mangelhaft ausgeführten Durchdringungen der Dämmschicht für die Leitungen von Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen.

Der Rat des Dach-Fachmannes daher: „Dacharbeit ist immer Facharbeit. Die vermeintlichen Einsparungen beim Do-it-yourself oder durch die Beauftragung schlecht qualifizierter Handwerker rächt sich später durch einen hohen Sanierungsaufwand“. 

Und gleich noch einen Tipp hat Johannes Lauer für alle Hausbesitzer und Hausverwaltungen: Ein regelmäßiger jährlicher DachCheck wird Schwachstellen an allen Komponenten des Daches so rechtzeitig offenbaren, dass kostenintensive Folgeschäden meist vermieden werden können. Dazu gehören die bereits erwähnten Schäden an Lüfterrohren ebenso wie der Check von Schneefang-einrichtungen, Schornsteineinfassungen oder Dachrinnen. 

Adressen der für das Dach und seine regelmäßige Wartung qualifizierten Betriebe gibt es unter www.dach-rlp.de sowie bei allen regionalen Dachdecker-Innungen.

Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz

Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz vertritt rund 470 Dachdecker-Innungsbetriebe, die sich den 18 regionalen Innungen angeschlossen haben. Das Verbandsgebiet reicht von Eifel bis Hunsrück, vom Westerwald bis an den Rheingau.

An der Verbandsspitze steht der Lahnsteiner Dachdecker- und Klempnermeister Johannes Lauer als Landesinnungsmeister. Die Verbandsgeschäftsführung liegt bei Andreas Unger. Sitz des Verbandes ist die Mittelrhein-Metropole Koblenz.

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