Der Umfang ist gigantisch, die Ergebnisse voraussichtlich düster: Rund 270 internationale Klimaexpert:innen haben in den vergangen fünf Jahren ca. 34.000 klimawissenschaftliche Publikationen ausgewertet – nun (Montag, 14.02.) starten die virtuellen Abschlussberatungen zum zweiten Teil des 6. IPCC-Sachstandsbericht zum Thema „Klimawandel 2022: Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit“. Auch wenn die Ergebnisse des Reports bis zum 28. Februar streng unter Verschluss gehalten werden, zeichnet sich jetzt schon ab, dass der Weltklimarat mit dem neuen Bericht der Arbeitsgruppe II wieder einmal für Ernüchterung sorgen wird.

„Wir müssen davon ausgehen, dass der neue IPCC-Bericht schonungslos hervorheben wird, welche schwerwiegenden Auswirkungen die Klimakrise auf Mensch und Natur haben wird und heute schon hat. In vielen Teilen der Welt stehen Menschen und Ökosysteme heute schon mit dem Rücken zur Wand und auch vor unserer eigenen Haustür haben Dürresommer, Sturzfluten, Waldbrände, Hitzewellen und Hochwasserkatastrophen die Klimakrise so greifbar gemacht wie nie zuvor. Wir müssen daher der Erderhitzung konsequent entgegentreten und dringend für eine Reduktion der CO2-Emissionen sorgen. Zögern wir den Abschied von fossilen Energien noch weiter hinaus, droht der Welt ein verheerendes Klimachaos, das von immer heftigeren Extremwetterereignissen geprägt sein wird“, sagt Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland.

Der neue IPCC-Bericht wird sich mit den Folgen einer sich erhitzenden Welt auf Mensch und Natur auseinandersetzen. Zudem sollen die Auswertungen Auskunft darüber geben, welche sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen die Klimakrise haben wird. Bereits im August 2021 wurde der erste Teil des sechsten Sachstandberichts veröffentlich, Anfang April folgt der dritte Teil des Reports. Der vollständige IPCC-Synthesebericht wird der Öffentlichkeit dann im Herbst 2022 vorgelegt.   
 
„Wenn wir uns unserer eigenen Lebensgrundladen nicht weiter berauben wollen, muss der Klimaschutz ab sofort höchste Priorität haben. Für das Wohl von Mensch und Natur ist die Energiewende daher unabdingbar. Jetzt kommt es darauf an, die weltweiten CO2-Emissionen zügig zu reduzieren. Heißt: Raus aus Kohle, Öl und Gas – und zwar so schnell wie möglich! Um die Staatengemeinschaft hier auf Kurs zu bringen, muss Deutschland auch seine G7-Präsidentschaft nutzen, um endlich die entscheidenden Schritte einzuleiten“, so Raddatz weiter.  
 
Hintergrund 
Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – oder auch Weltklimarat – ist eine Institution der Vereinten Nationen. Er wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewerten ihn aus wissenschaftlicher Sicht. Der IPCC bietet Grundlagen für wissenschaftsbasierte politische Entscheidungen, indem er unterschiedliche Handlungsoptionen und deren Bedeutung aufzeigt, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder Handlungsempfehlungen zu geben.

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