Die GEW kritisierte bereits vor einem Jahr die Neuberechnung der KESS-Faktoren, da dies Kürzungen an einigen Schulen zur Folge hat (GEW am 16.4.2021: „Umverteilen reicht nicht!“ GEW zur Anpassung des Sozialindex). Angesichts von Corona und völlig überlasteten schulisch Beschäftigten sind die Folgen der Kürzungen besonders gravierend.

Die Einsparung haben nicht nur Auswirkungen auf die Klassengrößen, sondern auf den kompletten pädagogischen Alltag wie Fördermaßnahmen, Doppelbesetzungen,  Arbeitszeit für die Testung und Stunden fürs Schulbüro. Auch hat es Auswirkungen auf die Anzahl der Lehrkräfte, insbesondere auch der Sonderpädagog*innen an Schulen.

Nun hat die Schulbehörde angekündigt, dass die Kürzungen infolge der KESS-Neuberechnungen, die die Schulbüros betreffen, coronabedingt nicht umgesetzt, sondern ausgesetzt, und zugleich die ankündigten Aufstockungen bei den Schulbüros bei anderen, in KESS heruntergestuften Schulen dennoch vollzogen werden.

„Die GEW begrüßt ausdrücklich die Aussetzung der KESS-bedingten Kürzungsvorgaben an Schulen in Bezug auf die Schulbüros und fordert, auch bei allen anderen KESS-bedingten Kürzungen so zu verfahren. Dies fördert die Schüler*innen und entlastet das Personal. Wir begrüßen zudem, dass die Schulbehörde ein Bundes-Förderpaket umsetzt, das Lernrückstände und psychische Probleme bei Schüler*innen abfedern soll, indem u.a. zusätzliche Schulpsycholog*innen und Schulbegleiter*innen eingestellt werden. Allerdings haben wir bereits vor zwei Wochen kritisiert, dass solche Maßnahmen oft gut gemeint, aber schlecht umgesetzt werden, da schulpädagogische Konzepte immer mitgedacht werden müssen,“ so Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.

Hintergrund KESS

Der Sozialindex bildet die sozialen Rahmenbedingungen der Schülerschaft jeder Schule auf einer sechsstufigen Skala von 1 (besonders schwierige Rahmenbedingungen) bis 6 (sehr günstige Rahmenbedingungen) ab. Je nach Einstufung werden einer Schule unterschiedlich viele pädagogische Stellen zugewiesen.

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