In der Rückschau verlief das Aktienjahr 2021 auf globaler Ebene nahezu idealtypisch – dynamische Renditen, keine nennenswerten Rücksetzer. Ganz im Gegensatz dazu wurden Anleger im abgelaufenen Börsenmonat daran erinnert, dass Volatilität auch eine negative Seite hat und Korrekturbewegungen immer wieder auftreten können. „Es mangelt nicht an vielfältigen Krisenherden: Inflation, Entscheidungen der Fed und EZB, COVID und geopolitische Risikofaktoren"; analysiert Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments. An dieser Stelle sei es ratsam, sich einige grundlegende Eigenschaften der Aktienmärkte ins Gedächtnis zu rufen.

Der übliche Mechanismus
„An den Aktienmärkten gehört es zum alltäglichen Geschäft, dass diverse Risikofaktoren die Marktstimmung kurzzeitig erheblich beeinträchtigen können", so Grüner. Am Ende würden die Märkte allerdings ihre üblichen Mechanismen zur Preisbildung befolgen. Sie würden Gerüchte, Meinungen, Schlagzeilen und Analysen abwäge und diese in die Kurse einfließen lassen. Daher hätten weithin bekannte Faktoren nur selten einen dauerhaften Einfluss auf Aktien.

„Die zuvor genannten Risikofaktoren haben eines gemeinsam,“ meint Grüner. „Sie wurden bereits weitreichend diskutiert, wodurch sich das negative Überraschungspotenzial in Grenzen hält". Ein altes Börsensprichwort besage, dass Bullenmärkte eine „Mauer der Angst“ erklimmen. Sorgen würden die Erwartungen dämpfen, so dass der Zustand einer Erleichterung oder einer positiven Überraschung leichter zu erreichen sei – dies sorge für Rückenwind an den Aktienmärkten.

Risiken im Blick behalten
Selbstverständlich seien die meisten Befürchtungen der Anleger nachvollziehbar, da sie sich mit realen, negativen Einflussfaktoren beschäftigen würde. Eine Inflationsrate von sieben Prozent im Jahresvergleich sei schließlich nichts Positives. Ebenso würde eine chinesische Invasion in Taiwan, eine russische Invasion in der Ukraine oder der Erwerb von Atomwaffen durch den Iran negativ auf die Märkte wirken. Die Hartnäckigkeit von COVID und die uneinheitlichen politischen Reaktionen darauf würden für Gegenwind sorgen. „Zudem sind viele dieser Themen zunehmend politisiert worden", erläutert Grüner. Dadurch wurde die Spannung zusätzlich verschärft. Sowohl für die Befürworter als auch für die Gegner der politischen Maßnahmen ist es schwierig, eine objektive Risikobewertung vorzunehmen".

Für Aktienmärkte bestehe die relevante Frage jedoch nicht darin, ob etwas „gut“ oder „schlecht“ sei. „Der wichtige Punkt ist: Inwieweit haben die Märkte diese Faktoren bereits eingepreist", meint Grüner. Die zuvor genannten Risikoherde würden bereits seit längerer Zeit die weltweiten Schlagzeilen beherrschen. Da so viele Marktteilnehmer darauf fixiert sind, würden die Aktienkurse also bereits unzählige Meinung darüber widerspiegeln, vor allem auch die negativen und extremen Meinungen.“ Um die Aktienmärkte zu erschüttern, müsste die Realität weitaus schlimmer ausfallen als die bereits in Erwägung gezogenen Szenarien“, sagt Grüner. „Bei derart breit diskutierten Problemstellungen sind die Chancen für einen solchen negativen Überraschungseffekt relativ gering".

Fazit
Grüner behauptet nicht, dass sich die negativen Einflussfaktoren von heute komplett in Wohlgefallen auflösen werden. Er wolle auch nicht andeuten, dass den Aktienmärkten eine glorreiche Spätphase bevorsteht, die sich heute noch keiner vorstellen kann. Aber das sei auch gar nicht nötig, um von steigenden Aktienmärkten für das Börsenjahr 2022 auszugehen. „Dazu genügt es, dass die Realität weniger schlimm ausfällt, als es von den Märkten erwartet wird. Zudem bleibt das Grundrezept für einen intakten Bullenmarkt weiterhin bestehen: wachsende Wirtschaft, politischer Stillstand und ein sicherer Abstand zur gefährlichen Euphorie", resümiert Grüner.

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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