Das Stimmungshoch im Zierpflanzenbau hielt im Jahr zwei von Corona an. Und das, obwohl das Wetter in 2021 eher das Gegenteil hätte erwarten lassen. Zierpflanzen wurden in der Pandemie vom Verbraucher sehr positiv wahrgenommen. Absatz und Preise konnten anziehen und die Pro-Kopf-Ausgaben stiegen deutlich: Mit rund 124 Euro legten sie im Jahr 2021 um fast 10 Euro zu.

Der deutsche Markt für Blumen und Zierpflanzen durchbrach 2021 die 10-Milliarden-Euro-Grenze. Nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) wuchs das Marktvolumen um 9,6 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro (zu Einzelhandelspreisen) an. Verstärkt durch die unterschiedlichen Lockdown-Regelungen in den Bundesländern nahm die lange bekannte Verlagerung in Richtung Systemhandel rasant zu.

„Den Absatzsteigerungen stehen inzwischen allerdings die extrem angestiegenen Kosten entgegen“, gibt Frank Werner, Vorsitzender des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG), zu bedenken.

Betriebsmittel und Arbeitskräfte sind teuer, knapp und oft nicht zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar. Insbesondere die dynamische Entwicklung der CO2-Bepreisung wirkt im Umstellungsprozess als Katalysator für die Unternehmen. Die Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften, aber auch höhere Preise beim Zukauf schlugen bereits zu Buche. Inhaber wie Mitarbeiter kamen mit der Arbeitsbelastung mancherorts regelrecht an die Grenzen.

Die Gartenpflanzen konnten ihr Vorjahresergebnis um 8 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro steigern. Damit wurden von jedem Einwohner Deutschlands 60 Euro für Beet- & Balkonpflanzen, Stauden, Kräuter, Gehölze und Blumenzwiebeln ausgegeben. Mit einem Plus von 13 Prozent zu 2020 performten Stauden am positivsten. Sie erreichten ein Marktvolumen von gut 0,7 Milliarden Euro. Das größte Einzelsegment innerhalb der Gartenpflanzen, die Beet- & Balkonpflanzen, konnten ihr Vorjahresergebnis um 9 Prozent toppen. So erreichten sie ein Marktvolumen von rund 2,1 Milliarden Euro, was Pro-Kopf-Ausgaben von 20 Euro entspricht. Gehölze, Kräuter und Blumenzwiebeln konnten ihre Ergebnisse jeweils um rund 5 Prozent steigern. Die Märkte erreichten Volumina von knapp 1,6 Milliarden Euro für Gehölze und jeweils knapp 0,3 Milliarden Euro für Kräuter und Blumenzwiebeln.

Für Zimmerpflanzen gab jeder Einwohner Deutschlands im Jahr 2021 durchschnittlich 20 Euro aus, was zu einem Marktvolumen von knapp 1,7 Milliarden Euro führte. Im Vorjahresvergleich toppten die blühenden Zimmerpflanzen ihr Ergebnis zum Vorjahr um gut 4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die grünen Zimmerpflanzen erreichten mit einer Wachstumsrate von 15 Prozent den deutlichsten Sprung innerhalb des Gesamtmarktes. Es bleibt abzuwarten, ob die so erreichten 0,6 Milliarden Euro pandemie- und trendbedingt weiter steigen werden.

Der Schnittblumenmarkt, das nach wie vor größte Marktsegment, toppte sein Vorjahresergebnis abermals und kam auf ein Marktvolumen von rund 3,6 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich stiegen die Ausgaben für Schnittblumen um knapp 13 Prozent. Die Importe nach Deutschland stiegen teils kräftig. Die Pro-Kopf-Ausgaben erhöhten sich auf 44 Euro.

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