In der Reihe der wissenschaftlichen Vorträge im Planetarium Wolfsburg wirft der Berliner Planetenforscher Dr. Ernst Hauber (DLR) einen Blick auf unseren faszinierenden Nachbarplaneten, den Mars.
Mittwoch, 16 Februar 2022, 19:00 Uhr

Am 18. Februar 2021 landete der Perseverance Rover der NASA in einem alten Einschlagskrater auf dem Roten Planeten. Der Krater enthält ein altes Flussdelta und zahlreiche mineralogische Hinweise auf die facettenreiche geologische Evolution des Mars. Ausgestattet mit hochentwickelten Instrumenten, die die Zusammensetzung der Gesteine und Böden in bisher unerreichter Genauigkeit bestimmen können, wird der Rover dieses faszinierende Fleckchen Mars ganz genau unter die Lupe nehmen. Der Hauptzweck der Mission ist allerdings die Gewinnung von Gesteins- und Atmosphärenproben, die, in Stahlbehältern versiegelt, in einem oder mehreren Depots auf der Oberfläche abgelegt werden. Dort sollen sie von zwei zukünftigen Missionen aufgesammelt und zur Erde gebracht werden. Die Untersuchung dieser Proben in den besten Laboren auf der Erde wird entscheidend dazu beitragen, die Geschichte des Mars und des gesamten Sonnensystems noch besser zu verstehen und eine der wichtigsten Fragen der Planetenforschung zu beantworten: Gab es jemals Leben auf dem Mars?

Dr. Ernst Hauber ist stellvertretender Leiter der Abteilung Planetengeologie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin-Adlershof und beschäftigt sich als Geologe schon seit vielen Jahren mit der Entwicklungsgeschichte des Mars. Der Planetenwissenschaftler war an zahlreichen großen Planetenmissionen beteiligt – nicht nur zum Mars. Er leitet die „Geoscience Working Group“ des deutschen Kameraexperiments (HRSC) an Bord der ESA-Mission Mars Express (Start: 2003, noch aktiv) und ist Co-Investigator bei vielen weiteren Weltraum-Experimenten (u.a. OMEGA, HiRISE, BELA, CaSSIS, PanCam, JANUS). Er ist Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen und Beratergremien der ESA und NASA und hat zudem auf zahlreichen Exkursionen u.a. nach Spitzbergen, Antarktika, Island und Äthiopien auch umfangreiche Erfahrung in der Feldarbeit gesammelt und dem Studium von – für die Planetenforschung außerordentlich wichtigen – terrestrischen analog-Gebieten.

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