Es ist eine kleine Sensation – und trägt zum seltenen Bestand der Barockesel bei. Im Wildpark Schwarze Berge wurde in der Vollmondnacht vom 17. auf den 18. Januar heimlich, still und leise ein kleiner Barockesel-Hengst geboren. Barockeseldame Annabel, schon trächtig, als sie im Oktober letzten Jahres in den Wildpark eingezogen ist, hat es nun, nach 12-13 Monaten Tragzeit, endlich geschafft und einen kleinen weißen Hengst geboren.

Gesund und munter trinkt er bei seiner Mutter und erkundet auch schon die nähere Umgebung, nicht wissend, wie besonders er doch ist. Er ist, genau wie seine Eltern, ein Österreichisch-Ungarischer Weißer Esel, eine Rasse, die bis mindestens auf die Barockzeit zurückzuführen ist. Aus diesem Grund ist diese Rasse auch unter dem Namen „Barockesel“ bekannt. Er ist ein wenig größer als seine grauen Verwandten, hat hellwasserblaue Augen und ist ansonsten ganz hell-gelb, fast weiß gefärbt. Aber nicht nur das Äußere dieser Rasse ist besonders, auch die Geschichte dahinter ist bedeutsam. So wurden diese Esel in der Barockzeit gezüchtet, da damals alles helle oder weiße als „Lichtbringer“ galt und jeder, der etwas auf sich hielt, sich mit hellen Tieren schmückte. Gerade der Adel war damals nahezu versessen auf diese weißen Esel. Heute sind die Barockesel fast ausgestorben, weltweit gibt es insgesamt nur noch ca. 320 Tiere.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren nun drei Barockeseln zur Arterhaltung beitragen können!“, so Tierpfleger Manuel Martens. Für die Wildpark-Besucher sieht er gute Chancen, den kleinen Hengst entdecken zu können. „Er schläft noch viel die ersten Tage, wird aber auch schon mit seiner Mutter die Anlage erkunden!“

Wen er als Spielkameraden aussucht, könnte spannend werden: neben der 2-jährigen Felicitas, die auch ein Barockesel ist, stehen noch Bentheimer Landschafe und die Alpakas mit auf der Wiese. Aber eins ist jetzt schon sicher: der kleine weiße Hengst wird die Bande ordentlich auf Trab halten.

 

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