Eisplatten und Schneelasten auf den Dächern von Lkw können zu tödlichen Geschossen werden, wenn sie sich während der Fahrt lösen und auf ein nachfolgendes Fahrzeug treffen. Der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS), Deutschlands drittgrößter Automobilclub, erläutert, wie man die gefährlichen Dachlasten vermeidet.

Immer wieder liest man von Unfällen, bei denen die Frontscheibe eines Fahrzeugs von einer Eisplatte durchschlagen wurde – teils mit drastischen Folgen. Die Ursache sind Eisbrocken und Eisschichten, die sich auf den Planendächern des Lkw gebildet haben und die sich während der Fahrt lösen und hinabstürzen. „Aufgrund von Tauwetter, einer Erwärmung des Lkws während der Fahrt, starkem Wind auf der Autobahn, Kurven oder hohem Tempo kann sich das Flugeis auf dem Dach lockern und nach hinten fallen, genauso wie es im Falle einer abrupten Bremsung nach vorne geschleudert werden kann – in diesem Fall ist auch der Gegenverkehr gefährdet. Autofahrer sollten deshalb im Winter immer einen großzügigen Sicherheitsabstand zu einem vorausfahrenden Lkw halten und generell vorsichtig und aufmerksam fahren, wenn Lastwagen mit Planendächern vorausfahren oder entgegenkommen“, raten die Sicherheitsexperten des Automobilclubs KS e.V.

Lkw von Eis befreien
Grundsätzlich ist ein Lkw-Fahrer angehalten, vor Fahrtantritt sein Fahrzeug zu kontrollieren und gegebenenfalls Eis und Schnee vom Aufbau und Dach zu entfernen. Zwar gibt es kein explizites Gesetz, das die Fahrer verpflichtet, Eisplatten vom Laster zu entfernen, doch muss das Fahrzeug in einem verkehrssicheren Zustand sein. Andernfalls drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg; kommt eine Person zu Schaden, wird der Vorfall auch strafrechtlich verfolgt, was bis zu drei Jahre Haft zur Folge haben kann.
Während Speditionen oft mit Gerüsten oder ähnlichen Vorrichtungen ausgestattet sind, um die unternehmenseigenen Laster von Eis und Schnee zu befreien, sind öffentliche Schnee- und Eisräumstationen für Lkw-Aufbauten eher eine Seltenheit, was besonders für Fernfahrer ein Problem darstellt. Ist die Ladefläche des Lkw zugänglich, können die Fahrer vom Inneren mit einer Holzlatte oder einem Besenstiel das Planendach anheben und so das Eis entfernen. Dach-Airbags, die die Plane anheben und so Schnee und Eis herunterfallen lassen, sind zwar ebenso wie Dach-Heizsysteme möglich, aber kostspielig und somit nicht weit verbreitet. Das Dach mit Hilfe einer Leiter von außen freizuräumen, ist hingegen viel zu riskant für den Fahrer; verunfallt er dabei, wird dies oft nicht von der Berufsgenossenschaft gedeckt. „Hier sehen wir dringend Nachbesserungsbedarf, vor allem von staatlicher Seite. Berufs-Lkw-Fahrer müssen in der Lage sein, risikofrei ihren Laster von Eis zu befreien, um dadurch andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden“, fordert der KS e.V.

Über den KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V.

Der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) ist mit mehr als 700.000 Mitgliedern der drittgrößte Automobilclub in Deutschland. Er ist seit Jahrzehnten Mitglied der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und zählt zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Auf europäischer Ebene ist der KS zudem Gründungsmitglied des EAC (European Automobile Clubs). Das Ziel ist eine europaweit sichere und nachhaltige Verkehrspolitik. Mit seinen Töchtern AUXILIA Rechtsschutz-Versicherungs-AG und KS Versicherungs-AG bietet er eine umfassende Palette an Club- und Versicherungsleistungen – von der Wildschadenbeihilfe über den KS-Notfall-Service bis hin zu preiswerten Rechtsschutz- und Schutzbriefversicherungen -, die aufgrund von Leistung und Preis in den vergangenen Jahren viele Rankings gewonnen haben. In der Münchner Zentrale und in acht Bezirksgeschäftsstellen sind rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz der KS-Gruppe liegt bei rund 140 Millionen Euro. Der Vertrieb erfolgt über 10.000 unabhängige Makler und Mehrfachagenten.
Mehr Infos: www.ks-auxilia.de/automobilclub

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