Wer ein Haus baut, muss vieles beachten. Gerade bei Fenstern und Türen kommt es auf eine vorausschauende Planung an. Warum die Fenstergröße entscheidend ist und was man alles nicht vergessen darf, erklärt der Verband Fenster und Fassade (VFF).  

1. Fenstergröße: Besser großzügig planen

Früher waren Fenster eher kleine Öffnungen in der Wand, da sonst zu viel Wärme verloren gegangen wäre. Mittlerweile muss man aber auch bei großformatigen Fenstern keine Sorgen haben: Dank moderner Isoliertechnik sind Wärmeverluste im Winter kein Thema mehr. Bodentiefe Fenster bieten sich besonders Richtung Garten oder zu sichtgeschützt liegenden Balkonen und Terrassen an.

An der Südfassade kann die Sonne durch den Einbau großer Fenster zur Erwärmung der Innenräume genutzt werden, während die Heizung länger ausgeschaltet bleibt – die solaren Wärmeeinträge durch eine große Verglasung machen es möglich. „Als Faustformel gilt: Die Fensterfront sollte mindestens circa 30 Prozent der Raumfläche betragen“, so VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Auf diese Weise ist für ausreichend Tageslicht für die Gesundheit und das Wohlbefinden gesorgt.“

2. Raumnutzung

Wie man ein Zimmer später nutzt, sollte vorher gut überlegt sein. Ob für die Nachtruhe oder für das Homeoffice – gerade im Arbeits- und Schlafzimmer will man es ruhig haben. „Schallschutzfenster garantieren, dass störende Geräusche draußen bleiben“, sagt Lange. „Zusätzlich ist es möglich, die Fenster mit einer integrierten Lüftung auszustatten. Dies ist eine der einfachsten und unkompliziertesten Möglichkeiten, um Feuchteschäden zu vermeiden.“

3. Die Öffnungsart

In Küche und Bad verwenden Bauherren gerne Dreh-Kipp-Fenster mit einer Festverglasung, wo die Fensterbänke als Stellfläche genutzt werden können, während man den oberen Teil zum Lüften öffnet. Bei großformatigen Fenstern kommen entweder 2-flüglige Fenster ohne festen Mittelpfosten oder Schiebekonstruktionen zum Einsatz. „Je größer und schwerer der Fensterflügel wird, um so eher sollte dieser als Schiebeflügel ausgeführt werden“, empfiehlt der Fensterexperte.

4. Sicherheit nicht vergessen!

Bei 77 Prozent der Einbrüche verschaffen sich Diebe über aufgehebelte Fenster und Türen Zutritt. Wichtig ist deshalb, die Stellen zu sichern, an die Einbrecher von außen leicht herankommen. „Besonders im Erdgeschoss und im Kellerbereich empfehlen sich Sicherheitsfenster in der sogenannten RC2 Widerstandsklasse“, betont der Fensterexperte. „Das gleiche gilt übrigens für die oberen Stockwerke, wo Einbrecher über den Balkon einsteigen könnten.“

5. Sonnenschutz ist wichtig

Entscheiden sich Bauherren für Panoramafenster, sollten sie passende Sonnenschutzsysteme gleich mit einplanen. „Es sind Lösungen im Innenbereich und zwischen den Verglasungen verfügbar. Oder man verwendet Markisen, Jalousien oder Raffstores, die außen angebracht werden. Diese Systeme sorgen am besten für kühle Räume“, so Lange. Für effektiven Sonnenschutz bieten sich automatische Steuerungssysteme im Rahmen von Smart Home Konzepten an, die je nach Raumtemperatur und Lichteinfall den Sonnenschutz steuern können.

6. Automation

Automatisierte Fenstersysteme garantieren auch in der Küche oder anderen Räumen ein angenehmes Raumklima. Hierfür erfassen Sensoren die Raumtemperatur, CO2-Werte und Luftqualität und regulieren dementsprechend die Öffnung der Fenster. „So ist immer für das richtige Maß an Sauerstoff und frischer Luft gesorgt“, so der Geschäftsführer abschließend. VFF/FS

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