3 Millionen Euro für psycho-soziale Angebote
Insgesamt konnten die fünf betroffenen Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Paderborn und Trier die Opfer der Flutkatastrophe mit bislang 9 Millionen Euro unterstützen. 6 Millionen Euro davon flossen in Soforthilfen – unbürokratische Bargeldauszahlungen oder Haushaltsbeihilfen, die der Wiederbeschaffung von Hausrat wie Waschmaschinen oder Kühlschränken dienten. Sie linderten die akute Not. Drei Millionen Euro werden für begleitende psycho-soziale Angebote verwendet. „Bei allen Angeboten der Caritas,“ so Welskop-Deffaa, „stehen die Menschen im Vordergrund. Wir schauen hin, hören zu, reichen die Hand. Die Hilfe richtet sich nach dem Bedarf: Wer braucht psychologische Unterstützung? Wer eine Schuldnerberatung? Welche spezifischen Probleme haben ältere Menschen oder Menschen mit geringem Einkommen?“
Staatliche Hilfen laufen zu langsam an
Für den anstehenden Wiederaufbau von Häusern und Wohnraum wird die Caritas 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Aufgrund der Nachrangigkeit von Spendengeldern können diese Hilfen erst ausbezahlt werden, wenn Versicherungs- und staatliche Gelder bereits geflossen sind. „Ich appelliere an die verantwortlichen Stellen, die Anträge der Flutopfer schnell zu bearbeiten“, sagt Welskop-Deffaa.
„Unsere Hilfen sind längerfristig angelegt. Die Erfahrungen aus früheren Flutkatastrophen haben gezeigt, dass es nach den Soforthilfen sehr wichtig ist, ergänzende finanzielle Unterstützungen zu leisten, da die Versicherungen oder staatliche Hilfen in aller Regel nicht ausreichen, um die entstandenen Schäden abdecken zu können“, erläutert Birgit Kugel, Direktorin des Caritasverbandes für das Bistum Trier.
„Die Caritas wird in der ganzen Phase des Wiederaufbaus die Menschen begleiten, die unserer Hilfe bedürfen“, bekräftigt Welskop-Deffaa. „Wir werden keine Häuser bauen, aber wir werden den Menschen umfassend helfen, ein neues Zuhause zu schaffen“. Die Erfahrungen aus der Elbe-Flut 2002 und dem Hochwasser an Donau, Neckar und anderen Flüssen 2013 haben gezeigt, „dass Wiederaufbau und Sozialarbeit miteinander verknüpft werden müssen, um den Menschen langfristig und nachhaltig zu helfen“, so Welskop-Deffaa.
Katastrophenprävention ausbauen
In einer Pressekonferenz stellte die Caritas-Präsidentin klar: „Die Flut war in Deutschland eine singuläre, in ihrem Ausmaß außergewöhnliche Katastrophe. Aber wir müssen uns bewusst machen: Wetter- und Naturkatastrophen nehmen als direkte Folge der Klimakrise seit Jahren weltweit zu, kein Teil der Erde bleibt davon verschont – während Deutschland überflutet war, gingen in Kanada Dörfer in Flammen auf, derzeit steht Brasilien unter Wasser. Wir müssen mit aller Kraft alles versuchen, um die Klimakrise zu entschärfen.“
Gleichzeitig muss in allen Ländern der Welt die Katastrophenprävention, die angesichts des fortgeschrittenen Klimawandels unausweichlich erscheint, deutlich ausgebaut werden. Das gilt es auch beim Wiederaufbau an der Ahr zu berücksichtigen.
Mehr Informationen zur von der Caritas geleisteten Hilfe in den Flutgebieten finden Sie hier.
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