Wird das eigene Kind 15 Jahre alt, freut man sich darauf, dass der Nachwuchs zunehmend Verantwortung übernimmt, Charakter zeigt und das Leben in die Hand nimmt. Manchmal verzweifelt man auch ob der pubertären Bauchnabel-Schauerei oder irrationaler Mutproben. Ganz anders ist das beim „Kind“ von Dr. Stephan Bauer und seiner Mitstreiter. Der Filius heißt „Hilfe macht Mut“, unterstützt Hilfsprojekte in Südafrika und zeigt von der ersten Stunde an, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen: „Nächstenliebe ist kein hübscher Button, den ich mir an den Kragen pinne und dann reicht das. Für mich ist sie Basis meines Weltbildes und Ansporn im Alltag“, sagt der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie aus Landshut. Und so sehen das wohl auch die anderen Team-Mitglieder.

Begonnen hat alles 2006 ganz klein und überschaubar. Bei einem Südafrika-Aufenthalt als noch junger Arzt erlebte Bauer hautnah, was HIV und Armut bedeuten. Er sah 12-Jährige, die Familien führten, die nur aus Kindern bestanden. Er lernte Mütter kennen, für die Leben immer ein Überleben war. Und er erlebte Christen, die das nicht einfach hinnahmen, sondern etwas dagegen taten – die „Nardini Sisters“, in Niederbayern bekannt als ‚Mallersdorfer Schwestern‘. „Wer sich Nonnen vorstellt als alte Damen, die weltfremd  hinter Klostermauern leben, der hat die Nardini Sisters noch nicht kennen gelernt“, sagt Bauer lachend und erzählt von einer hochbetagten Schwester, die im Auto wilder über die südafrikanischen Buckelpisten fuhr als Walter Röhrl in seinen besten Zeiten als Rallyefahrer. Denn die Schwestern in Nkandla in Südafrika sind hier, um den Menschen zur Seite zu stehen und ihnen zu zeigen, was trotz aller Not möglich ist. Dazu gehört natürlich auch Beten, dazu gehören aber vor allem Schule, Krankenversorgung, Nahrungsmittelversorgung und die Vermittlung handwerklicher Kenntnisse. „Was die Schwestern hier seit Jahrzehnten leisten, ist unbeschreiblich“, bestätigt auch Ludwig Graf, ehemals an verantwortlicher Position in der Verwaltung des Bezirkskrankenhauses Landshut. Er war es auch, der sofort seine Unterstützung zusagte, als Bauer ihn vorsichtig anfragte, ob das Bezirkskrankenhaus nicht möglicherweise… vielleicht… unter Umständen…? „Davon kann ich meine Vorgesetzten überzeugen“, dachte sich Graf und als Krönung übernahmen der ehemalige Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein und dessen Frau Ilse die Schirmherrschaft. Und so wurde es geboren: „Hilfe macht Mut“, das Unterstützungsprojekt für die Nardini Sisters in Nkandla, das ausschließlich auf ehrenamtlicher Tätigkeit beruht.

Über 400.000 Euro Spendengelder gingen in den vergangenen 15 Jahren an die Projekte der Schwestern. Und gerade in schwierigen Zeiten, wo soziale Unruhen in Südafrika oder die weltweite Corona-Pandemie vieles schwieriger, gefährlicher oder gar unmöglich gemacht haben, war und ist „Hilfe macht Mut“ ein verlässlicher Partner: „Wir werden unter allen Umständen weiter machen. Das ist gar keine Frage!“, sagt Graf und verweist auf die große Anzahl praktischer Unterstützer und treuer Spender.

So ist das „Kind“ also mit 15 Jahren schon ein „richtiger Kerl“, der anpackt, wo es notwendig ist, und Verantwortung übernimmt. Und der mit seinem Engagement und seiner Nächstenliebe zeigt, dass es sich lohnt, an eine lebenswerte Zukunft zu glauben. „Hilfe macht Mut“ – ein Name ist Programm!

Spenden an:
Bezirkskrankenhaus Landshut
Sparkasse Landshut
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BIC: BYLADEM1LAH
Stichwort: Südafrikahilfe

Weitere Informationen im WWW unter www.hilfe-macht-mut.de

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