Dacia bewirbt seinen neuen Spring als günstigstes Elektroautos Deutschlands. Und mit einem Preis von abzüglich der Kaufprämie (9570 Euro) kostet der E-Dacia nur 12.220 Euro – und damit 2000 Euro weniger als der Renault Twingo Electric Zen. Doch wer sich für den Dacia entscheidet, der sollte ein Freund der Langsamkeit sein. Denn die Spritzigkeit, die Elektroautos üblicherweise auszeichnen, gehen dem Dacia mit seinem 45 PS schwachen Motörchen völlig ab. Im ersten Fahrtest der Zeitschrift auto motor und sport kann der Spring im Stadtverkehr mitfließen, auf Straßen mit höherem Tempo braucht man dagegen Geduld. 100 km/h erreicht der Spring aus dem Stand erst nach 21,9 Sekunden, bis Tempo 120 vergeht fast eine Minute. Überholvorgänge sollte man gut planen oder gar nicht erst starten. An jeder noch so kleinen Steigung geht ruck, zuck Geschwindigkeit verloren, lässt sich vor dem nächsten Gefälle nicht mehr zurückholen. Und das ohne Mitfahrer. Den Dacia mit der maximaler Zuladung von immerhin 323 Kilo über die Autobahn zu schicken, wäre fast schon fahrlässig.

Dabei zeigt Dacia, wie leicht ein Elektroautos sein kann, wenn es im Grunde voll für den Stadtverkehr konstruiert wird. Das Topmodell Comfort Plus wiegt nur 977 Kilogramm und braucht entsprechend keinen dicken Akku. Seine luftgekühlten Zellen fassen lediglich 27,4 kWh, wiegen nur 186 Kilo und passen unter die Rücksitzbank. Das sorgt für einen niedrigen Testverbrauch (16,1 kWh/100 km) und eine Reichweite von 180 Kilometern. Im Eco-Modus mit 10 kW weniger Leistung und ruhigem Fahrstil haben die Testredakteure der auto motor und sport auch Strecken von über 200 Kilometer geschafft.

Angesichts der Schwächen in der Fahrdynamik ist es allerdings fraglich, ob sich die 2000 Euro Ersparnis gegenüber dem deutlich flotteren Twingo lohnen. Der beschleunigt in nur 12,9 Sekunden von Null auf 100, dank eines 82 PS starken Elektromotor, der also fast doppelt so stark ist als der im Dacia.

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