Erfolgreiche Jahre unter Reichwein
"Die Nachfolger werden sich an den Erfolgen Reichweins messen lassen müssen", so Andreas Igel. Unter seiner Ägide gelang es u.a., den Vertrag und die Geschäftsordnung des Dialogforums neu zu fassen und aus der "Fortschreibung des Gemeinsamen Strukturkonzeptes (GSK) Flughafenregion Berlin Brandenburg 2030" eine priorisierte Liste von Infrastrukturprojekten zu entwickeln. Das Dialogforum ließ ein Informationssystem Flughafenregion Berlin Brandenburg DFIS einrichten und führte auf der Grundlage eines Kommunikations- und Beteiligungskonzeptes neue Formate für die Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung ein, z.B. den gerade auslaufenden Online-Dialog.
Intensive Suche, aber erfolglos
Seit Sommer wurde intensiv nach einer Nachfolge für Dr. Reichwein gesucht. Der stellvertretende Vorsitzende, Andreas Igel, koordinierte die Suche. Anders als bei der letzten Suche gab es dieses Mal keine Ausschreibung, in Frage kommende neutrale Personen wurden direkt angesprochen. "Sie empfanden die Aufgaben des Vorsitzes zwar als reizvoll, jedoch sagte keiner der Angesprochenen zu. Der beschriebene Arbeitsaufwand ist für ein Ehrenamt schon sehr hoch und in der weiterhin dynamischen Situation in unserer Flughafenregion wird die Aufgabe für den Vorsitz eine große Herausforderung bleiben", so Igel.
Rotation als Interimslösung
Langfristig dürfte die wachsende Zahl an Aufgaben nur von einem hauptamtlichen Vorsitzenden zu leisten sein. Dies sieht die Satzung bisher aber noch nicht vor. Bis die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind und eine geeignete Person gefunden ist, bleibt nur die Rotationslösung. Damit die Arbeit für die vier Bürgermeister leistbar ist, sollen sie maximal ein halbes Jahr den Vorsitz übernehmen.
FBB unterstützt Dialogforum weiterhin aktiv
"Am Flughafen blicken wir auf ein Jahr zurück, das bedingt durch die Coronapandemie ausgesprochen wellenförmig verlief. Mit der Erholung des Luftverkehrs ab Mitte des Jahres sind wir auch weiterhin fest davon überzeugt, dass sich der BER, trotz aller Widrigkeiten, mittelfristig sehr gut entwickeln wird. Vor kurzem haben wir unsere zweite Start- und Landebahn wiedereröffnet, im kommenden Jahr nehmen wir Terminal 2 in Betrieb und planen für 2022 mit deutlich mehr Fluggästen als in 2021. Wir haben also viel vor und wollen diese Entwicklung auch weiterhin gemeinsam mit der kommunalen Familie im Dialogforum besprechen und gestalten", so Michael Halberstadt, Geschäftsführer Personal Flughafen Berlin Brandenburg GmbH.
Den Wandel anpacken
In den letzten beiden Jahren übernahmen die Städte und Gemeinden im Dialogforum mehr konkrete Verantwortung, brachten sich in die Erarbeitung des GSK ein und forcieren nun die Umsetzung der GSK-Leitprojekte. Ludwigsfelde, Kö- nigs Wusterhausen, Schönefeld und Eichwalde gehen dabei voran und übernehmen Verantwortung für die Umsetzung. Erstmals leisten alle Kommunen ab 2022 auch einen finanziellen Beitrag, um das Dialogforum besser personell auszustatten und die vielfältigen Aufgaben in Angriff nehmen zu können.
Stellvertretend drei weitere Schwerpunkte:
– Der Regionale Entwicklungsfonds wird nach einer Erprobungsphase im 1. Halbjahr, ab Juli 2022 die Möglichkeit bieten, die Projektentwicklung und -durchführung von GSK-Leitprojekten mitzufinanzieren.
– Der Lärmschutzfonds, der den Umfeldkommunen bei der Erweiterung der sozialen Infrastruktur den notwendigen Lärmschutz mitfinanzieren soll, muss mit den Eignern der FBB GmbH weiter intensiv verhandelt werden.
– Das Projekt "Klimaneutrale Flughafenregion" soll auf den Weg gebracht und die dafür notwendigen Förderungen beantragt werden.
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin Brandenburg (KAG DF) ist seit 2006 eine zentrale Kommunikations- und Kooperationsplattform der Kommunen in der Flughafenregion und der drei anliegenden Berliner Bezirke mit dem Flughafenbetreiber sowie der BADC GmbH als Geschäftsführendes Mitglied. Die Länder Berlin und Brandenburg sind beratende und unterstützende Mitglieder. Zentrales Ziel des Dialogforums ist es, einen Raum für einen fairen und transparenten Dialog zwischen den Mitgliedern zu schaffen, gegenseitiges Vertrauen zwischen den Akteuren aufzubauen, Entwicklungsziele zu vereinbaren und einen Interessenausgleich zu ermöglichen.
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