Nie zuvor war der Alltag von Kindern und Jugendlichen so eng mit Medien verwoben wie heute. Nach vielen Monaten Homeschooling sind sie technisch gesehen fitter denn je, was den Umgang mit digitalen Medien angeht. Doch begreifen sie die Gefahren im Netz, die beispielsweise in Form von Gewalt, Pornografie, Extremismus aber auch von Fake News ausgehen? Die neueste Ausgabe des Jugendschutz- und Medienkompetenzberichts der Medienanstalten greift aktuelle gesellschaftliche Problemlagen auf, skizziert Lösungswege und bietet einen breiten Überblick über die Aktivitäten der Landesmedienanstalten.

„Jugendschutz in den Medien ist nicht verhandelbar, in unserer Aufsichtsarbeit ahnden wir Verstöße konsequent. Die Schwerpunkte unserer Arbeit liegen dabei mittlerweile klar im Internet. Hier verunsichern und destabilisieren auch Phänomene wie Fake News, Desinformation und Verschwörungstheorien. Neben der Familie sind Kindertagesstätten, Schulen und die Einrichtungen der Jugendhilfe wichtige Anlaufstellen für die Vermittlung von handlungsorientierter Medienkompetenz. Sie alle finden im vorliegenden Bericht viele aktuelle Informationen, Anregungen und bedürfnisorientierte Angebote der Medienbildungsarbeit der Landesmedienanstalten. Über 30 Jahre geballte Erfahrung und Kompetenz, mit denen wir Kinder und Jugendliche unterstützen, damit sie sich zu sachkundigen Mediennutzerinnen und -nutzern entfalten können“, sagt Jochen Fasco, Beauftragter für Medienkompetenz der Medienanstalten.

Die Landesmedienanstalten initiieren Medienkompetenzaktivitäten vor Ort und arbeiten dazu mit lokalen und regionalen Partnern zusammen. Der Bericht zeigt einen Querschnitt über Qualifikations- und Beratungsangebote für Eltern und Kinder, Bildungspartnerschaften und Qualifizierungsangebote für Fachkräfte aus Kindertagesstätten, Schulen und Jugendhilfen. Die Landesmedienanstalten wirken in den Ländern und bundesweit durch den Verbund und die enge Zusammenarbeit, auch mit der Kommission für den Jugendmedienschutz (KJM).

„Als Aufsicht bewegen wir uns im Spannungsfeld zwischen dem Schutz von Kindern und Jugendlichen auf der einen sowie der Meinungs- und Informationsfreiheit auf der anderen Seite. Guter Kinder- und Jugendmedienschutz kann daher nur mit einer Kombination aus verschiedenen Elementen gelingen. Zum einen gehen wir entschlossen gegen Verstöße vor, und Anbieterinnen und Anbieter müssen technische Schutzlücken schließen. Zum anderen ist die Vermittlung von Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche zentral, und auch Erziehungsberechtigte müssen bei der Medienerziehung unterstützt werden. Kinder sind in einer medialen Welt voller Desinformation dann am sichersten, wenn Schutz und Befähigung Hand in Hand gehen“, ergänzt Dr. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der KJM.

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