„Wir begrüßen die Pläne der Ampel-Koalition, die Impfgeschwindigkeit gegen SARS-CoV-2 zu steigern, ausdrücklich“, sagt BDI-Präsidentin Christine Neumann-Grutzeck. „Aus unserer Sicht muss jetzt zu allererst die Verfügbarkeit von ausreichend Impfstoff für die ärztlichen Praxen sichergestellt werden. Viele niedergelassene Kolleginnen und Kollegen bekommen immer noch nicht die bestellten Impfstoffmengen oder unterliegen Rationierungen. Die Logistik muss deutlich zuverlässiger werden“, beklagt die BDI-Präsidentin.
Entsprechend kritisch sieht Neumann-Grutzeck deshalb auch die Pläne der Ampel-Koalition, zusätzliche Impfberechtigte in die Impfkampagne einzubeziehen: „Unter den aktuellen Bedingungen halten wir das überhaupt nicht für zielführend. Natürlich benötigen wir niedrigschwellige Impfangebote. Aber bevor wir den vorhandenen Impfstoff auf noch mehr Stellen verteilen, wo er dann gegebenenfalls nicht zum Einsatz kommt, sollten wir erst einmal die Lieferungen an die bestehende Infrastruktur, das heißt Arztpraxen und Impfzentren, sicherstellen und ausbauen. Alles andere ist purer Aktionismus.“
Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte würden das Impftempo gerne weiter steigern. „Dafür benötigen wir jedoch eine reibungslose Infrastruktur. Gleichzeitig rufen wir noch einmal alle Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich auf, sich impfen/boostern zu lassen. Nur so können wir die immer wiederkehrenden Pandemiewellen durchbrechen“, betont die BDI-Präsidentin.
„Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte arbeiten seit Monaten am Limit. Unsere Intensivkapazitäten sind überlastet, sodass erneut lebensnotwendige Operationen verschoben werden müssen. Diese Situation ist untragbar. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diesen Zustand zu beenden. Deswegen unterstützten wir nicht nur das Vorhaben der Ampel-Koalition für eine einrichtungsbezogene Impfpflicht, sondern werben als BDI ebenso für eine allgemeine Impfpflicht gegen COVID-19“, so Neumann-Grutzeck.
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