Naturpark Vulkanregion Vogelsberg – bereits vor mehr als 60 Jahren wurde er, damals noch unter dem Namen „Landschaftsschutzgebiet“, ins Leben gerufen. Seit 1956 stehen Naturschutz und Landschaftspflege sowie die naturgemäße touristische Erschließung der Region ganz oben auf der Agenda. Für die Naturparkplanung 2022 hat das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nun einen Zuwendungsbescheid für eine Fördersumme von 35.200 Euro für den Naturpark übersandt, die die Arbeit des Naturparks Vulkanregion Vogelsberg für die Zukunft entwickeln helfen wird.

Als zweiter Park dieser Art – nur die Lüneburger Heide war schneller –, ging der Naturpark vor Jahrzehnten an den Start. Seither ist viel geschehen: Inzwischen gibt es mehr als 100 anerkannte Naturparks in Deutschland, insgesamt 14 davon in Hessen. In all den Jahren haben Schritt für Schritt weitere Arbeitsschwerpunkte bei den Naturparken Einzug gehalten. Denn nun stehen zusätzlich beispielsweise auch (Umwelt-)Bildung, die dem Naturschutz und der Landschaftspflege zugutekommt, oder eine nachhaltige Regionalentwicklung im Vordergrund. Was das konkret bedeutet? Zum Beispiel Ausbau und Pflege von touristischer Infrastruktur, Pflege von Rad- und Wanderwegen, Loipen, Park- und Rastplätzen, Grill- und Schutzhütten, Lehrpfaden, sonstigen Naherholungseinrichtungen sowie natürlich dem Informationszentrum auf dem Hoherodskopf. Am „Zweckverband Naturpark Vulkanregion Vogelsberg“ beteiligen sich neben den drei Landkreisen Wetteraukreis, Gießen und Vogelsbergkreis insgesamt elf Städte und Gemeinden.

Seit einigen Jahren erhält der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg regelmäßig die Zertifizierung zum „Qualitätsnaturpark“ durch den „Verband Deutscher Naturparke“. „Um diese Zertifizierung auch in Zukunft zu erhalten, ist allerdings nun ein mittelfristiges Planungskonzept vorzulegen. Genau das soll bis Ende 2022 mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln verwirklicht werden“, kommentiert Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter des Vogelsbergkreises. „Am Ende der Naturparkplanung soll ein tragfähiges Planungskonzept für die nächsten zehn Jahre stehen.“

Für Rolf Frischmuth, Geschäftsführer des Naturparks, in zweierlei Hinsicht ein Erfolg: Zum einen können die Gelder aus dem Zuwendungsbescheid gezielt genutzt werden, um die Re-Zertifizierung zum Qualitätsnaturpark zu erhalten, zum anderen „kann damit zu einer substanziellen Verbesserung beigetragen werden. Denn alle beteiligten Institutionen, Kommunen, Partner und Verbände sollen sich im Naturparkplanungsprozess mit der Thematik befassen und können sich einbringen“, sagt Frischmuth. Außerdem sei das Vorlegen einer Naturparkplanung Voraussetzung für zukünftige Landesförderung, fügt Frischmuth an. Ende 2022 soll dann das Ergebnis vorgestellt werden. „Ein Entwicklungskonzept, das alle Beteiligten auf breiter Basis tragen“, sagt Frischmuth. Weiterhin sei der Zeitpunkt günstig. Gerade sei die Vulkanregion Vogelsberg anerkannte touristische Destination geworden, und erste Gespräche zum „Masterplan Hoherodskopf“ hätten ebenso stattgefunden, wie erste Sondierungstermine zur Naturparkplanung. Die Konzeptions- und Planungsphase solle, wie Frischmuth erläutert, schon früh konkret werden. Aus dem erstellten Konzept sollen direkt auch Aufträge, weitere Schritte und Lösungsansätze abgeleitet werden, führt Frischmuth abschließend aus.

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