Nach dem überraschenden Anstieg im Oktober hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im November deutlich verschlechtert. Die nordrhein-westfälischen Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zwar weiterhin mehrheitlich zufrieden, blicken jedoch pessimistischer in die Zukunft. Die Wirtschaft sorgt sich vor allem um die steigenden Infektionszahlen und anhaltenden Lieferengpässe.

„Die Geschäfte der nordrhein-westfälischen Unternehmen laufen derzeit in Summe gut. Ob das so bleibt, hängt vor allem von der Infektionslage und von möglichen Anti-Corona-Maßnahmen ab“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. „Einfluss haben auch die pandemiebedingten Lieferprobleme, mit denen viele Firmen zu kämpfen haben. Corona bleibt einer der bestimmenden Faktoren für die Wirtschaft – mit vielen Unsicherheiten. Und das könnte die Stimmung drücken.“ Allein wegen der pessimistischen Geschäftserwartungen ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im November um 3,5 Punkte auf 14,8 Saldenpunkte gesunken.

Industrie: Vorprodukte und Rohstoffe sind knapp
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung am stärksten eingetrübt. Denn in der Industrie ließ nicht nur die Zuversicht nach, der Sektor als Ganzes bewertet auch die laufenden Geschäfte weniger gut. Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen belasten die Unternehmen weiterhin. Eine deutliche Mehrheit plant deshalb bereits die Preise zu erhöhen.

Dienstleister: Hoffnung auf bessere Geschäfte schwindet
Auch im Dienstleistungssektor sinkt das Geschäftsklima stark. Insbesondere bei den Geschäftserwartungen nimmt die Skepsis deutlich zu, vor allem im Gastgewerbe und der Logistik. Einen stärkeren Einbruch bei den Erwartungen gab es in diesem Sektor seit Erhebung des NRW.BANK-ifo-Geschäftsklimas bisher nur zu Beginn der Pandemie im April 2020.

Bauhauptgewerbe: Geschäfte laufen besser als zuvor
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima ebenfalls abgeschwächt, allerdings weniger stark als in anderen Bereichen der Wirtschaft. Die aktuelle Lage wurde insgesamt erneut besser beurteilt. Die Geschäftserwartungen fallen nach dem kontinuierlichen Aufschwung der letzten Monate allerdings schwächer aus. Ausnahme vom leichten Abwärtstrend im Bauhauptgewerbe bildet der gewerbliche Hochbau, wo sich die Stimmung aufhellt.

Handel: Gute Stimmung bei leeren Lagern
Nach dem spürbaren Rückgang im Vormonat verbessert sich das Geschäftsklima im Handel wieder leicht. Die Händler sind mit der aktuellen Situation zufriedener und auch mit Blick auf die kommenden Monate etwas optimistischer. Die gute Stimmung im Einzelhandel wird allerdings unverändert durch Lieferprobleme und leergefegte Lager belastet. In den nächsten Monaten ist daher verstärkt mit Preiserhöhungen zu rechnen.

­Hintergrund
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Hierfür werden monatlich etwa 1.500 Unternehmen aus dem Bundesland zu ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Zukunftserwartungen befragt. Ihre Antworten werden exklusiv für die NRW.BANK ausgewertet.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

Über NRW.BANK

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern "Wirtschaft", "Wohnraum" und "Infrastruktur/Kommunen" setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.BANK auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.

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