Der Sieger steht fest: Vogel des Jahres 2022 ist der Wiedehopf (Upupa epops). Bei der zweiten öffentlichen Wahl zum Jahresvogel, die der NABU und sein bayerischer Partner LBV abgehalten haben, stimmten 45.500 Teilnehmer*innen für den Charismatiker mit Federhaube. Insgesamt beteiligten sich fast 143.000 Vogelfans an der Wahl. Auf Platz 2 landete die Mehlschwalbe, gefolgt vom Bluthänfling. Anders als im Vorjahr konnte die Öffentlichkeit diesmal aus einer Shortlist mit fünf Vogelarten wählen.

„Der Wiedehopf wird ab und zu als Durchzügler in Berlin gesichtet“, erklärt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin, „aber leider brütet er seit den 1980er Jahren nicht mehr in der Hauptstadt.“ Nur 2013 und 2015 habe es Hinweise auf ein Brutrevier in einem Einfamilienhausgebiet in Mahlsdorf/Kaulsdorf gegeben. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts brütete der prächtige Vogel im Tiergarten.

Insgesamt ist der Wiedehopf in Deutschland selten, jedoch gibt es in Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern noch ein größeres Vorkommen. Da der wärmeliebende Vogel zudem zu den Gewinnern des Klimawandels zählen dürfte, stehen die Chancen auf eine Rückkehr nicht so schlecht.

Wiedehopf liebt offene Landschaft mit alten Bäumen
Der Wiedehopf ist ein Vogel der offenen Landschaften, Waldränder, Streuobstwiesen und Flussauen. Er ist ein Höhlenbrüter, der sowohl in Baumhöhlen als auch in Erdlöchern, ja sogar in künstlichen Hohlräumen nistet. Er ernährt sich hauptsächlich von größeren Insekten und anderen Wirbellosen, manchmal erbeutet er sogar Mäuse oder Eidechsen. Seine Mahlzeiten findet er, indem er mit seinem langen Schnabel am Boden herumstochert. Deshalb ist er offene Flächen mit reichhaltiger Bodenfauna und eher schütterem Bewuchs angewiesen.

„Solche Lebensräume werden durch Bebauung und intensive Landwirtschaft leider immer seltener. Dass der Wiedehopf zudem gerne in den Höhlen älterer Bäume nistet, macht die Sache nicht einfacher“, sagt Poloczek. Trotzdem ist der NABU-Experte optimistisch: „Wenn wir große Brachflächen und Höhlenbäume konsequent schützen und geeignete Nahrungsreviere neu schaffen, könnte sich dieser wunderschöne Vogel durchaus wieder in Berlins Randbereichen ansiedeln.“

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