Der internationale Wettbewerb STADTRADELN hat Menschen für den Klimaschutz auf das Fahrrad gelockt, auch in Norddeutschland. Und es gab eine neue Bestleistung: Für die von Oldenburg aus organisierte Ausgabe des Klimaschutzwettbewerbs haben insgesamt 3.078 Menschen in 122 Teams im September so häufig wie möglich auf das Auto verzichtet. Insgesamt 538.450  Fahrrad-Kilometer kamen dadurch zusammen (2020: 511.397). Das ist ein neuer Rekord, der nicht nur dem Klima zugutekommt, sondern auch einem guten Zweck.

„Gute Taten bewegen“: 1.000 Euro an "Rädchen für alle(s)"

Unter dem Motto „Gute Taten bewegen“ begaben sich die Teilnehmenden in neun Etappen auf eine virtuelle Fahrradtour zu Oldenburgs Partnerstädten und zurück. Für jede geschaffte Etappe gingen 1.000 Euro an eine gemeinnützige Organisation. Mit dem neuen Rekord ist auch die neunte und damit finale Etappe bewältigt worden: 130.000 Kilometer, von Buffalo City (Südafrika) zurück nach Oldenburg. Das heißt, die Ammerländer Versicherung spendet 1.000 Euro an „Rädchen für alle(s). „Die Idee, Lastenräder leicht zugänglich zu machen, nach dem Motto „Teilen statt Besitzen“, ist großartig“, sagte Axel Eilers, Vorstandsvorsitzender der Ammerländer Versicherung, bei der Scheckübergabe. Der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit Sitz in Westerstede unterstützt das STADTRADELN im Rahmen seiner Aktion „AV Region Leben“.

Flamingo, Kranich & Co.: Lastenräder für alle(s)

Der Verein sorgt seit 2014 dafür, dass Lastenräder in Oldenburg ausgeliehen werden können – kostenfrei oder gegen eine freiwillige Spende. Sie tragen Namen wie „Flamingo“ oder „Kranich“ und eignen sich je nach Bauart für verschiedene Anlässe – vom Wocheneinkauf über die Fahrt zum Wertstoffhof bis hin zur Tour mit Familie und Freunden. Ein Neuzugang in der Flotte ist die „Ente“, in der vorne zwei Personen mitfahren können. Sie ist speziell auf Mitfahrende mit Handicap ausgerichtet.

Vom E-Rad bis zum gerontologischen Rad  

Aus einem Lastenrad, das anfangs an wechselnden Stationen im Stadtgebiet ausleihbar war, sind mittlerweile elf geworden, darunter auch das erste E-Lastenrad. „Das ist ein Experiment für uns – genau wie das erste gerontologische Lastenrad, das wir gerade für unsere Flotte anschaffen“, sagt Ernst Schäfer, Mitbegründer des Vereins bei der Spendenübergabe. Auf dem gerontologischen Rad können zwei Menschen nebeneinander fahren und zu zweit oder einzeln in die Pedale treten. „Es ist besonders geeignet für Menschen, die nicht mehr allein mit dem Rad fahren könnten.“

Hohe Nachfrage

Die Räder stehen mittlerweile dauerhaft an ihren Stationen im Stadtgebiet. „Meist sind das kleine, zum Teil von Inhaber*innen geführte Läden. Durch die Lastenrad-Ausleihe kommen sie auch in Kontakt mit neuen Kund*innen, eine gute Symbiose“, erklärt Ernst Schäfer. Insgesamt 1.000 Nutzer*innen sind derzeit auf der Buchungsplattform der vereinseigenen Homepage registriert. Die Räder können dort online gebucht und für jeweils drei Tage am Stück reserviert werden. Erst dann kommt die Station ins Spiel. Dort können die Nutzer*innen das Rad persönlich abholen und gleich losfahren. Die Nachfrage ist laut Ernst Schäfer hoch: „Im Sommer sind die Räder zu 100 Prozent gebucht, an den übrigen Tagen im Jahr zu rund 95 Prozent. Jedes neu angeschaffte Rad ist gleich wieder voll ausgelastet und wird rege genutzt.“

Vision: Ein flächendeckendes Lastenrad-Netz 

Der Verein stemmt das mit einem aktiven Team aus 8 Aktiven, insgesamt zählt „Rädchen für alle(s)“ 20 Mitglieder. Die Anschaffung und Instandhaltung der Räder sowie die Verwaltung der Ausleihe werden über Spenden, Fördermitgliedschaften und Drittmittel finanziert. Das Team arbeitet zu 100 Prozent ehrenamtlich. Axel Eilers: „Es ist beeindruckend, was dieser harte Kern aus Aktiven alles bewegt.“

Die Spende der Ammerländer Versicherung wandert in der Spartopf des Vereins für ein weiteres Rad. „Unsere Idee ist es, irgendwann ein flächendeckendes Lastenrad-Netz für Oldenburg zu schaffen“, so Ernst Schäfer.

Gesucht: Fahrradpat*innen und Ausleihstationen

Damit der Verein das realisieren kann, ist er auch auf der Suche nach neuen Läden, die Ausleihstationen werden wollen. Der Aufwand für die Stationen sei gering, so Ernst Schäfer. „Außerdem freuen wir uns über Fahrradpat*innen. Wer sich um ein Rad kümmern möchte, muss nicht Vereinsmitglied sein.“ Bisher sei es ein harmonisches Miteinander zwischen Nutzer*innen-Gemeinschaft, den Stationen und dem Verein. Die Räder würden pfleglich behandelt. „Falls doch mal ein Problem auftritt oder eine Fahrradwartung ansteht, benachrichtigt die Station den oder die Fahrradpat*in und alles wird in die Wege geleitet.“

Der Wettbewerb – Jedes Jahr ein neuer Rekord

STADTRADELN ist der internationale Fahrradwettbewerb vom Klima-Bündnis, dem größten Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas. Die Teilnehmenden legen in drei Wochen möglichst viele Radkilometer zurück, egal ob beruflich oder privat. Ausgezeichnet werden die fahrradaktivsten Kommunen. Die Oldenburger Ausgabe existiert seit 2018 und hat in jedem Jahr einen neuen Kilometerrekord erzielt. Es können Menschen teilnehmen, die entweder in der Stadt wohnen, arbeiten, eine Bildungseinrichtung besuchen oder einem Verein angehören. Wo sie die Kilometer sammeln, steht den Teilnehmenden frei.

Über Ammerländer Versicherung VVaG

Die Ammerländer Versicherung ist ein bundesweit tätiger Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG), gegründet 1923 im niedersächsischen Westerstede. Als solcher ist das Unternehmen seinen Kunden besonders verpflichtet und setzt auf einen nachhaltigen, wirtschaftlich sinnvollen Versicherungsbetrieb. Die Ammerländer Versicherung bietet ihren Kunden umfassenden, leistungsstarken Versicherungsschutz in den Bereichen Hausrat und Glas, Fahrrad-Vollkasko, WoMobil, Haftpflicht, Unfall und Wohngebäude.

Weitere Informationen unter: www.ammerlaender-versicherung.de

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