• Situation entspannt sich
  • Weiterhin wichtig: vollständiges Laubsammeln im Herbst

Seit langem leiden die Kastanienbäume unter der Kastanienminiermotte. Oft hatten die Bäume bereits Ende Juli braune Blätter und dadurch eingeschränkte Vitalität. Recherchen in einigen großen Städten wie München, Bonn oder Stuttgart zeigen, dass der Befall in diesem Jahr nicht stärker geworden oder sogar zurückgegangen ist.  

Seit Jahren unterstützt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit ihren Aktionen das Kastanienlaubsammeln im Herbst. Die Beobachtungen der SDW-Unterverbände, dass gepflegte Kastanien weniger befallen sind als ungepflegte, werden durch das Monitoring des Pflanzenschutzamtes in Berlin bestätigt: Sorgfältiges Laubsammeln reduziert den Befall um zwei Drittel im nächsten Frühjahr. Die Bäume bleiben länger grün und verkraften besser spätere Laubschäden. In diesem Jahr finden die Sammelaktionen rund um den 13. November statt.

Gründe für Rückgang:

  1. Vollständiges Sammeln des Laubes in Städten und Kommunen
  2. Günstige Witterungsbedingungen (regenreiches Sommerhalbjahr)
  3. Fördern der natürlichen Feinde wie Kohl- und Blaumeise durch Nistkästen

Die Kastanienminiermotte ist ein winzig kleiner Schmetterling, der aus dem Balkan eingewandert ist und sich hier ohne Gegenspieler ungehemmt vermehren konnte. Durch die Miniermotte verlieren die Kastanien seit Jahren ihre Blätter bereits im Spätsommer. Die durch zahllose Fraßstellen in den Blättern verminderte Photosynthese führt dazu, dass die Bäume anfälliger gegen Pilze, Bakterien und andere Schädlinge werden.

Die SDW bittet deshalb mitzuhelfen, möglichst vollständig das Kastanienlaub zu sammeln und anschließend zur Verbrennung zu bringen. „In Gegenden, in denen seit Jahren das Kastanienlaub konsequent gesammelt wird, sehen die Kastanien viel besser aus“, stellen die Waldschützer:innen fest und hoffen auf weiterhin gute Unterstützung der Kommunen.

Über Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V.

Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Waldfreund:innen organisiert. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich sind die Waldjugendspiele, Waldmobile, Waldschulen, Schulwälder, die SDW-Waldpädagogiktagungen und die erfolgreichen waldpädagogischen Projekte SOKO Wald und die Klimakönner.

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