Mit dem „unterirdischen“ Fahrerlebnis geht es bereits am 11. Dezember los: Die Planungen sehen vor, dass ab dem frühen Nachmittag eine „Vorab“-Version des normalen Fahrgastbetriebs ab Sonntag starten soll: Die Straßenbahnen werden bereits in den unterirdischen Haltestellen und Tunnelabschnitten fahren, die Haltestellen werden „offiziell“ geöffnet.
Doch in den wenigen Tagen bis dahin gilt es, noch manches Hindernis aus dem Weg zu räumen: Wahrscheinlich bis sprichwörtlich „auf den letzten Drücker“ wird der ein oder andere Handgriff noch in den Haltestellen oder den Betriebsräumen vorgenommen. Abgesehen von den noch zu absolvierenden handwerklichen Arbeiten muss auch noch die Genehmigung für den Fahrgastbetrieb durch die Technische Aufsichtsbehörde erfolgen – und dafür ist Voraussetzung, dass alle Arbeiten, die die KASIG hat ausführen lassen, dokumentiert in Stuttgart bei der beim Regierungspräsidium angesiedelten Stelle vorliegen.
Der Blick in die eine der Haltestellen ist schon jetzt vielversprechend: Fahrtreppen zu und von den Zwischenebenen nach oben beziehungsweise nach unten, Aufzüge, das beeindruckende Lichtkonzept sowohl auf den Zwischenebenen wie auch in den eigentlichen Haltestellen, und dazwischen immer mal wieder eine Stadtbahn oder eine Straßenbahn auf Schulungsfahrt.
Der oberirdische Teil der mit der Kombilösung umgesetzten neuen Gleistrassen in der Kriegsstraße und der Ludwig-Erhard-Allee geht mit gewaltigen Schritten ebenfalls dem Ziel Betriebsaufnahme in einem Monat entgegen: Die Gleise in der Kriegsstraße liegen, die Haltestellen-Wartehäuschen sind inzwischen sowohl am Mendelssohnplatz wie auch am Ettlinger Tor und am Karlstor montiert. Die Gärtner sind entlang der Gleise unterwegs, um das Substrat zwischen den Schienen für das Grüngleis einzubringen und gleichzeitig auch die Bäume zu pflanzen, die die Kriegsstraße üppig begrünen werden.
Und nicht nur das Grün kündet vom neuen Charakter der Kriegsstraße, sondern auch die Fahrspuren: Meter für Meter werden die Markierungen auf den Asphalt aufgebracht, die seitlich auf der Autospur den Fahrradfahrern künftig das schnelle Durchkommen von Ost nach West und umgekehrt auf der früher vor allem den Autos vorbehaltenen Kriegsstraße garantieren.
Fehlt noch der Autotunnel unter der Gleistrasse in der Kriegsstraße: Dort wird intensiv gearbeitet, aber der Fortschritt bei der Installation der elektrischen und elektronischen Innenausstattung wird gebremst durch den weltweiten Mangel an Bau- und in diesem Fall an elektrotechnischem Ausstattungs-Material. Bis zum Ende des ersten Vierteljahres 2022 werden sich noch die Autofahrer gedulden müssen, bis auch dieses Element der Kombilösung fertiggestellt ist.
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