- Über 140 PEN-Zentren auf der ganzen Welt rücken akut bedrohte und inhaftierte Schriftstellerinnen und Schriftsteller in den Fokus
- Die Fälle: Rahile Dawut (China/Xinjiang), Selahattin Demirtaş (Türkei), Mohamed Al-Roken (Vereinigte Arabische Emirate), Maykel Osorbo (Kuba)
- Zwölf Journalisten in Eritrea seit 20 Jahren verschwunden
- Onlineveranstaltung am 15.11. zu Julian Assange u.a. mit Günter Wallraff
Der deutsche PEN macht gemeinsam mit den weltweit über 140 PEN-Zentren am Tag des inhaftierten Schriftstellers (15.11.) auf die in Teilen der Welt dramatische Lage der Meinungsfreiheit aufmerksam und rückt die Schicksale der inhaftierten Autorinnen und Autoren Rahile Dawut (China/Xinjiang), Selahattin Demirtaş (Türkei), Mohamed Al-Roken (Vereinigte Arabische Emirate) sowie Maykel Osorbo (Kuba) in das Licht der Öffentlichkeit.
„Weltweit ist die Bedrohung von Autoren und Schriftstellerinnen leider nicht weniger geworden. Mit großer Sorge beobachten wir die Situation in all jenen Ländern, in denen die Meinungsfreiheit unterdrückt und Intellektuelle inhaftiert werden“, betont Ralf Nestmeyer, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des deutschen PEN.
Nach Recherchen zur uigurischen Minderheit wurde die Wissenschaftlerin Rahile Dawut mutmaßlich in der Volksrepublik China interniert. Der Politiker, Rechtsanwalt und Schriftsteller Selahattin Demirtaş befindet seit 2016 in Haft. In einem Verfahren wurde er wegen sogenannter Terrorpropaganda zu 4 Jahren und 8 Monaten Haft verurteilt. Weitere Verfahren gegen Demirtaş, der Ehrenmitglied des deutschen PEN ist, sind anhängig. In den Vereinigten Arabischen Emiraten sitzt der Menschenrechtsanwalt Mohammed Al-Roken unter fadenscheinigen Anschuldigen – wie etwa, er habe eine geheime Organisation gegründet, um die Regierung zu stürzen, seit 2012 im Gefängnis. Der kubanische Rapper Maykel Osorbo ist seit Mai 2021 unter dem Vorwurf der „öffentlichen Unruhe“ und „Widerstandes gegen Polizeibeamte“ im Pinar del Río-Gefängnis inhaftiert.
Darüber hinaus erneuert der PEN seinen dringenden Appell an die Weltgemeinschaft und insbesondere die Europäische Union, die brutale Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit in Eritrea nicht länger zu ignorieren, wo von zwölf Autorinnen und Autoren seit September 2001 jede Spur fehlt.
Über den Tag des inhaftierten Schriftstellers
Der Gedenktag wurde im Jahr 1980 durch das „Writers in Prison“-Kommittee des internationalen PEN ins Leben gerufen als Reaktion auf die bedrohlich wachsende Zahl der Länder, die versuchen, Autorinnen und Autoren durch Repressionen mundtot zu machen.
Die Caselist 2020, welche jährlich die Informationen zu aktuellen Fällen bündelt, ist abrufbar unter https://bit.ly/3psjjFN.
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