Im Zuge der Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs von Altona nach Diebsteich durch die Deutsche Bahn AG ist auch eine Neuplatzierung der von Stromnetz Hamburg bisher betriebenen Kabelschutzrohranlage erforderlich. Derzeit betreibt das Unternehmen am S-Bahnhof Diebsteich im Bereich der Bahnsteig-unterführung eine Kabelanlage mit allen Spannungsebenen von 1-kV- bis 110-kV-Stromkabel sowie Steuer- und Begleitkabel. Die bisherige Anlage in Diebsteich wurde seit 1967 Jahre erfolgreich betrieben. Sie wird nun im Zuge der Neukonzeptionierung aufgegeben und in ein neues Bahnkreuz umgelegt. Das bedarf den Bau eines Dükers (Tunnel).

Mittels eines aufwendigen Bohrverfahrens (Mikrotunneling) stellt die Spezialfirma Sonntag die nötige Querung der Bahntrasse her. Das sogenannte Vollschnittverfahren ermöglicht am Standort einen gesteuerten Vortrieb von Rohren, in diesem Fall mit einem Durchmessen von 1,60 Meter unter Grundwasserniveau. Dafür wird auf dem Gelände der DHL eine Tunnelbohrmaschine mit einer Länge von 12 Metern und einem Gewicht von 63 Tonnen platziert, welches nach ca. 120 Meter Bohrstrecke auf der gegenüberliegenden Seite in der Schleswiger Straße, Höhe Hausnummer 5 in einer Zielgrube mündet. Heute starten die Bohrarbeiten mit der Taufe des Bohrkopfes, die durch die Bezirksamtsleiterin Altona, Dr. Stefanie von Berg durchgeführt wird.

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Der Bohrkopf wird uns den Weg für neue Möglichkeiten freiräumen. Durch ihn wird der künftige Fernbahnhof Diebsteich mit einem funktionierenden und ausgebauten Strom- und Steuerkabelnetz versorgt werden. Das ist ein wichtiger Schritt, um den Bahnhof zu verlegen und Platz zu schaffen, um hunderte neue Wohnungen in Altona realisieren zu können. Aus diesem Grund freue ich mich sehr, Taufpatin des Bohrers zu sein und die lange Tradition der Heiligen Barbara fortzuführen.“

Thomas Volk, Geschäftsführer Stromnetz Hamburg ergänzt: “Wir freuen uns sehr, dass wir heute mit dem Bau eines Dükers für unsere neue Kabelrohranlage beginnen und damit eine wichtige Voraussetzung zum Bau des zukünftigen Bahnhofs schaffen können. Ab jetzt kann sich die tonnenschwere Bohrmaschine der Firma Sonntag Millimeter für Millimeter durch die Erde bohren. Bessere Experten mit viel Erfahrung kann man sich nicht an seiner Seite wünschen. Bis Ende März 2022 möchten wir, nach einem Teilrückbau der Bestandskabel in der bisherigen Trasse, das Baufeld der Deutschen Bahn leitungsfrei übergeben.“

Thomas Platten, SONNTAG BAU Niederlassungsleiter Dörth: „Wir freuen uns, mit der Erstellung des Dükers unter der Bahnstrecke Diebsteich, einen Beitrag zur weiteren Entwicklung der Infrastruktur in Hamburg leisten zu dürfen. Mit der langjährigen Erfahrung der SONNTAG BAU, werden wir den Vortrieb im Microtunnelling Verfahren, planmäßig, sicher und zeitnah herstellen.“

Hintergrund: Damit die Bohrung erfolgreich verläuft, ist es im Tief- oder Bergbau Tradition, die Maschinen auf Frauennamen zu taufen. Das hängt mit der Heiligen Barbara zusammen, der Schutzpatronin für Bergleute. In diesem Fall hat die Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg ihren Namen dafür zur Verfügung gestellt.

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