Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersuchen derzeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Federführung der Donau-Universität Krems die Frage, ob ältere Personen von einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-B12- und Vitamin-D-Werte im Blut einen gesundheitlichen Vorteil erwarten können.

Vorläufiges Ergebnis: Auf der Grundlage der vorliegenden Evidenz konnten die externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler keinen Anhaltspunkt für einen Nutzen einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-D und Vitamin-B12-Werte im Blut und – für den Fall eines Vitaminmangels – einer nachfolgenden Vitaminsubstitution bei ansonsten symptomlosen Personen ab 50 Jahren erkennen.

Zu diesem vorläufigen HTA-Bericht bittet das Institut nun bis zum 03.12.2021 um Stellungnahmen. Es handelt sich dabei um eine Gesundheitstechnologie-Bewertung (engl. Health Technology Assessment = HTA) im Rahmen des IQWiG-Verfahrens ThemenCheck Medizin. Die Fragestellungen dieser HTA-Berichte gehen stets auf Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern zurück.

Anfrage einer Bürgerin als Ausgangspunkt des Berichts

Ausgangspunkt des jetzt vorliegenden vorläufigen HTA-Berichts war die beim ThemenCheck Medizin des IQWiG gestellte Frage einer Bürgerin, ob durch eine regelmäßige Bestimmung der Blutwerte bei älteren Menschen und eine entsprechende Vitaminsubstitution bei Vitaminmangel den Betroffenen das Leid durch vermeidbare Erkrankungen erspart werden könnte.

Trotz Auswertung zahlreicher Studien – Nutzen nicht belegt

Im Rahmen des vorläufigen HTA-Berichts fanden die vom IQWiG beauftragten, externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 35 verwertbaren Studien (33 zu Vitamin D, 2 zu Vitamin-B12) keine Evidenz dafür, dass Personen ab 50 Jahren von einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-D und Vitamin-B12-Werte im Blut und nachfolgender Vitaminsubstitution im Falle eines symptomlosen Mangels profitieren.

Zu dem nun vorliegenden vorläufigen HTA-Bericht bittet das IQWiG bis zum 03.12.2021 um Stellungnahmen. Alle interessierten Personen, Institutionen und (Fach-)Gesellschaften können Stellungnahmen abgeben. Gegebenenfalls führt das IQWiG eine wissenschaftliche Erörterung zur Klärung von weitergehenden Fragen aus den schriftlichen Stellungnahmen durch. Die Ergebnisse aus der Anhörung können zu Änderungen und/oder Ergänzungen des vorläufigen HTA-Berichts führen.

Die HTA-Berichte im Rahmen des ThemenCheck Medizin werden nicht vom IQWiG selbst verfasst, sondern von externen Sachverständigen. Deren Bewertung wird gemeinsam mit einer allgemein verständlichen Kurzfassung (HTA kompakt) und einem IQWiG-Herausgeberkommentar veröffentlicht.

Über Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patienten untersucht. Wir informieren laufend darüber, welche Vor- und Nachteile verschiedene Therapien und Diagnoseverfahren haben können

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