Am 9. November 2009 wurde die neue Dresdner Synagoge geweiht. Im „Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ erinnert daran fast auf den Tag genau zwanzig Jahre später ein Konzert der Kurt Masur Akademie. Dabei nehmen nehmen junge Musiker:innen der Orchesterakademie der Dresdner Philharmonie jüdische Musik in den Fokus.

Das Kammermusikwerk „Violinen der Hoffnung“ von Ohad Ben-Ari steht im Mittelpunkt des Konzerts von sechs Mitgliedern der Kurt Masur Akademie. „Kunst ist meine Religion“, sagt der Komponist selbst und drückt damit das Selbstverständnis vieler israelstämmiger Komponist:innen der Gegenwart aus. Seine und die Musik anderer Komponisten, die selbst oder deren Werke einen jüdischen Hintergrund haben, werden im Konzert erklingen.

Neben Felix Mendelssohn Bartholdys Zweitem Streichquintett gehört dazu auch die „Ouvertüre über hebräische Themen“ zu der Sergei Prokofjew 1919 in St. Petersburg durch jüdische Folklore inspiriert wurde: Die kammermusikalische Urfassung, die er später für kleines Orchester bearbeitete, nimmt die Charakteristik heutiger Klezmer-Musik vorweg.

Ebenfalls 1919 entstanden die „Fünf Pittoresken“ von Erwin Schulhoff, der im Zuge seiner Neuorientierung nach dem Ersten Weltkrieg durch George Grosz mit der Dada-Bewegung in Dresden in Berührung kam. Davon zeugt besonders der nur aus Pausen bestehende Satz „In Futurum“.

Der israelische Komponist Lior Navok ist häufig zu Gast in Deutschland. Seine „Dripping Minutes – Frozen Years“ schrieb er für die Bratschistin Tabea Zimmermann, die das Werk jedoch bisher nicht aufführen konnte und gern bereit war, die Uraufführung Matan Gilitchensky und Ohad Ben-Ari in diesem Konzert zu überlassen.

 Tickets für 15 Euro (Junge Leute: 9 Euro) sind über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und online im Webshop erhältlich.

Die aktuell geltenden Corona-Regeln sind auf der Homepage nachzulesen.

Infos zum Konzert:

FR 12. NOV 2021
19.30 Uhr
KULTURPALAST
Konzertsaal

Kammerkonzert der Kurt Masur Akademie
Im Fokus: Jüdische Musik aktuell

Sergei Prokofjew
Ouvertüre über hebräische Themen
für Klarinette, Streichquartett und Klavier (1919)

Ohad Ben-Ari
„Violinen der Hoffnung“ (2015)
Fassung für Violine, Violoncello und Klavier

Erwin Schulhoff
Fünf Pittoresken (1919)
Original für Klavier solo, bearbeitet für Flöte, Fagott und Klavier von Ohad Ben-Ari

Lior Novak
„Dripping Minutes – Frozen Years“ für Viola und Klavier (2017)
Uraufführung

Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquintett Nr. 2 B-Dur (1845)

Mit Moderation

Mitglieder der Orchesterakademie der Dresdner Philharmonie
Alexandra Varaksina | Violine
Hobin Yi | Violine
Sawako Kosuge | Violine
Hyelin Yun | Viola
Michael Schmitz | Violoncello
Inken Grabinski | Klarinette

sowie

Kathrin Bäz | Flöte
Daniel Bäz | Fagott
Matan Gilitchensky | Viola
Ohad Ben-Ari | Klavier

Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächischen Sparkasse Dresden.

In Kooperation mit dem Kurt Masur Akademie – Orchesterakademie der Dresdner Philharmonie e.V.

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