Seit 70 Jahren steht das Goethe-Institut für internationalen Austausch sowie Kultur- und Spracharbeit in Deutschland und der Welt. Zum Jubiläum widmen sich verschiedene Veranstaltungen, Web-Angebote und Publikationen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Institution. Am 29. November veranstaltet das Goethe-Institut einen Festakt in Berlin und lädt zu einem begleitenden vielfältigen Kulturprogramm ein.

Am 9. August 1951 wurde das Goethe-Institut in München gegründet. Heute verbindet die deutsche Mittlerorganisation mit 158 Instituten in 98 Ländern weltweit Menschen durch Sprache, Kultur und Bildung und bietet Orte für freien Austausch sowie künstlerisches Experimentieren. Am 29. November 2021 findet die Jubiläumsfeier in Berlin statt. Bei einem geschlossenen Festakt im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin sprechen Bundesaußenminister Heiko Maas sowie die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz, für eine anschließende Podiumsdiskussion kommen Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, Zukunftsforscherin Monika Bielskyte und andere zusammen. Weiterhin werden verschiedene Projekte des Goethe-Instituts öffentlich vorgestellt, die sich künstlerisch-kritisch mit aktuellen Fragestellungen auseinandersetzen.

Kulturprogramm

Installation „Verschwindende Wand“
29. November 2021, ganztägig
Reichstagsgebäude Südeingang, Scheidemannstraße 2, Berlin

Ob ein Gedanke von Hannah Arendt, eine Zeile aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ oder Sentenzen von Adorno, Rosa Luxemburg, Sartre oder Jonas Mekas – die interaktive Installation „Verschwindende Wand“ vereint auf rund 6.000 Holzklötzen Zitate aus der europäischen Hoch- und Popkultur und macht dadurch die Vielfalt Europas für die Besucher*innen sinnlich erfahrbar. Als interaktives Element hat nach der Enthüllung der Installation jede*r Besucher*in die Möglichkeit, Zitatklötze mitzunehmen. Zurück bleibt nur noch das durchsichtige Plexiglasgitter, in dem sie sich befanden – die Wand ist verschwunden. Anlässlich des Jubiläums wird die „Verschwindende Wand“ erstmals in Berlin zu sehen sein. Bisher stand sie zu unterschiedlichen Anlässen an verschiedenen Orten der Welt, darunter Moskau (2013), Israel (2017), anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in 16 europäischen Städten (2020) und in adaptierter Form im Rahmen des 76. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und Mittelbau-Dora im April 2021 in Weimar und im November 2021 in Dresden.

www.goethe.de/verschwindendewand

Ausstellung „Take Me to the River“
29. November bis 12. Dezember 2021
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

Weltweit setzen sich Kulturschaffende, Künstler*innen, Architekt*innen und Designer*innen mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinander. Ihre Arbeiten eröffnen kreative Räume, die für Veränderungen unserer Umwelt sensibilisieren, und entwickeln mögliche Lösungsansätze im Kampf gegen den Klimawandel. Mit einem gemeinsamen Förderprogramm unterstützen das Goethe-Institut und der niederländische Prince Claus Fund seit 2018 Initiativen, die kulturelle und künstlerische Antworten auf globale Umweltveränderungen suchen. Rund 54 Kunst- und Kulturprojekte aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika, der Karibik und Osteuropa wurden bislang gefördert. Einige dieser Perspektiven werden in der von Maya El Khalil kuratierten multimedialen Ausstellung „Take Me to the River“ des Goethe-Instituts und des Prince Claus Fund gezeigt. Die bisher nur digital zugänglichen Werke von Marta Andreu, Arko Datto, Yaminay Chaudhri, Julia Tieke, Misha Vallejo, Himali Singh Soin und weiteren Künstler*innen werden anlässlich des Jubiläums im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin präsentiert.

www.goethe.de/princeclausfund

www.takemetotheriver.net

Ausstellung „Nation, Narration, Narcosis“
28. November 2021 bis 3. Juli 2022
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

„Nation, Narration, Narcosis“ ist Teil des vom Goethe-Institut 2017 initiierten internationalen Kooperationsprojekts „Collecting Entanglements and Embodied Histories“ zwischen der Galeri Nasional Indonesia, dem MAIIAM Contemporary Art Museum in Chiang Mai, der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin und dem Singapore Art Museum. Das Projekt widmet sich dem Verhältnis von Kunst zu politischen Protesten, historischen Traumata und gesellschaftlichen Narrativen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart und erforscht die Rolle der Museen für die Erinnerungskultur. 2021 wurden in den beteiligten Institutionen Ausstellungen zu jeweils einem anderen Schwerpunkt erarbeitet. Die ersten beiden Ausstellungen in Chiang Mai und Singapur wurden im Juli und August eröffnet. Das Team um die leitende Kuratorin Anna-Catharina Gebbers am Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin konfrontiert nun in der Berliner Ausstellung, ausgehend von Beuys‘ Konzept der sozialen Plastik, den im Namen „Nationalgalerie“ enthaltenen Begriff der Nation mit anderen Konzepten von Verbundenheit, Solidarität und Individualität. Zu sehen sind Werke von über 50 Künstler*innen wie Amanda Heng, Apichatpong Weerasethakul, Arahmaiani, Ho Tzu Nyen, Käthe Kollwitz, Kawita Vatanajyankur, Marina Abramovic, Melati Suryodarmo, Tita Salina, Willem de Rooij und vielen anderen. Die Ausstellung vereint zudem erstmals Kunstwerke aus den Sammlungen der vier kooperierenden Museen. Sie wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

www.collectingentanglements.net

www.smb.museum/hbf

Die Jubiläumswebseite finden Sie unter: www.goethe.de/70jahre

Über Goethe-Institut e. V.

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.

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