Lebensmittel sind von zentraler Bedeutung für unsere Existenz. Gleichzeitig stellen sie eine einmalige Gelegenheit dar, die Umwelt zu schonen und teilweise das Leben der ärmsten Menschen zu verbessern. Anleger, die mit ihren Investments einen positiven Impact erzielen möchten, sollten sich mit dem Lebensmittel- und Agrarsektor befassen – insbesondere in Asien.

Die globale Lebensmittel- und Landwirtschaftsindustrie trägt derzeit 26 % zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei.  Asien verursacht innerhalb dieser Industrie 44% der Emissionen und gilt deshalb als der größte Verschmutzer. Um diese Situation zu verbessern, bietet sich die Einführung und der Einsatz weltweit bewährter Best Practices und bereits verfügbarer Technologien an. Dafür wurde bisher aber zu wenig in die asiatische Lebensmittelbranche investiert.

Asien nachhaltig zu ernähren, ist eine große und wichtige Herausforderung für die Welt. In Asien lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung, bietet aber nur 20 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Asien ist ein Nettoimporteur von Nahrungsmitteln, wobei sich die Importe in den letzten zwei Jahrzehnten verdreifacht haben. Abgesehen von den Auswirkungen auf die Umwelt bietet die Landwirtschaft weltweit rund 850 Millionen Menschen Arbeit.

Die Portfoliounternehmen von Proterra, einem auf die asiatische Lebensmittelbranche spezialisierter Asset Manager, haben in den letzten zehn Jahren über 445 Millionen US-Dollar in physische Infrastrukturen für die Lebensmittelverarbeitung und über 150 Millionen US-Dollar in physische Infrastrukturen für die Lieferkette im Lebensmittelsektor investiert. Diese Investitionen werden sich langfristig auf das Wirtschaftswachstum und das Leben der Menschen auswirken – sowohl der Menschen, die Teil der vorgelagerten Lieferkette sind, als auch der nachgelagerten Verbraucher von Lebensmitteln.

Das Thema Ernährung trifft den Zeitgeist der Klimadiskussion. Wir sind der Meinung, dass die Diskussion zu konkreten Maßnahmen in der bevölkerungsreichsten Region der Welt führen muss. Wir sind stolz auf die positiven Veränderungen, die wir in der asiatischen Lebensmittelbranche bisher erreicht haben, aber es muss noch viel mehr getan werden.

 

Herausforderungen der Vergangenheit – Asiens Lebensmittelsektor
Investitionen in die physische Infrastruktur sind ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung in einem Großteil der asiatischen Entwicklungsländer beizutragen. Ohne entwickelte Infrastrukturen bleiben die Logistikkosten hoch, was die arme Landbevölkerung unverhältnismäßig stark benachteiligt, während ineffiziente Transporte zu größeren Verlusten während des Transports führen und damit die Verfügbarkeit von Lebensmitteln verringern.

Der Lebensmittelsektor in Asien leidet unter chronischem Investitionsmangel. Zum einen bedingt diesen die starke Fragmentierung der Industrie, da kleinere Betriebe nicht in der Lage sind, bewährte Praktiken und Technologien im industriellen Maßstab zu nutzen, um ihre Erträge zu verbessern. Das führt einerseits zu hoher Kohlenstoffemission. Andererseits neigen viele asiatische Betriebe zu schlechten Praktiken der Abfallbewirtschaftung, was zu einer Spirale negativer Umweltauswirkungen führt.

Zum anderen steht der Branche in Asien bislang nur begrenzt Kapital von Seiten institutioneller Investoren zur Verfügung. Das weltweit verwaltete Vermögen in der Lebensmittel- und Agrarindustrie beläuft sich auf gerade einmal 130 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber steht allein schon die Verdoppelung der jährlichen Ausgaben für Lebensmittel in Asien von derzeit 4 Mrd. US-Dollar (2020) auf geschätzt 8 Mrd. US-Dollar in 2030. Der asiatische Lebensmittelsektor wird in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Investitionen in Höhe von etwa 800 Mrd. US-Dollar benötigen, um die Verbrauchernachfrage zu befriedigen und eine sichere und nachhaltige Lebensmittelversorgungskette aufzubauen.

UN-Prognosen zufolge wird die Weltbevölkerung in den nächsten zehn Jahren um eine weitere Milliarde Menschen anwachsen, und fast die Hälfte dieses Anstiegs wird aus Asien kommen. Bis 2030 werden 65 % der globalen Mittelschicht in Asien

Je wohlhabender die Bevölkerung in den Schwellenländern wird, desto weniger Getreide und mehr tierisches Eiweiß wird verzehrt. Die Welt verfügt nicht über genügend Anbauflächen, wenn der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch in Asien so hoch wäre wie in den USA. Alternative Proteine werden ein Teil der Lösung sein müssen.

Wir glauben, dass der aktuelle Trend hin zu alternativen Proteinen der notwendige Katalysator ist, um zukünftige Generationen zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem zu bewegen und die natürlichen Ressourcen der Erde zu schützen. Millennials und die Generation Z in Asien sind im Allgemeinen bereit, mehr für hochwertige Lebensmittel auszugeben. Außerdem verdienen die Millennials in Asien mehr als ihre Eltern, was zu einer schrittweisen Veränderung der Konsummuster in der Region führen wird.

Best Practices von Proterra
Wir von Proterra Investment Partners investieren seit über einem Jahrzehnt verantwortungsbewusst in den asiatischen Lebensmittelsektor. Zum einen bemühen wir uns, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren, zum anderen die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und lokale Communities zu unterstützen.

Die Lebensmittelunternehmen in unserem Beteiligungsportfolio beliefern mehr als 250 Millionen Verbraucher pro Jahr. Angesichts steigenden Proteinkonsums in Asien konnten unsere Portfoliounternehmen im Bereich der vorgelagerten Lebensmittelproduktion durch den Einsatz globaler Technologien und bewährter Verfahren die Effizienz der Produktion steigern.

 

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