Dies sei aber nicht verwunderlich, schließlich hätten die Preise der für den Bau notwendigen Materialien in kürzester Zeit aufgrund deutlich gestiegener Nachfrage bei gleichzeitiger Knappheit stark angezogen. So hätte der Erzeugerpreisindex für Bauholz im August um 120 % über dem Vorjahresniveau gelegen – und hier sei die MwSt. noch nicht einmal enthalten. Entsprechend sei der Preis für Zimmer- und Holzbauarbeiten im gleichen Zeitraum um 46,5 % gestiegen. „Die Bauunternehmen können die gestiegenen Materialkosten – auch angesichts der im Vergleich zu anderen Branchen niedrigen Umsatzrendite am Bau – nicht allein schultern. Diese müssen bei neuen Projekten eingepreist werden“, so Müller. Schließlich würden die Unternehmen bei schon bestehenden Verträgen größtenteils auf den gestiegenen Kosten sitzen bleiben, sofern keine Stoffpreisgleitung vereinbart wurde. „Nicht nur die Holzpreise sind explodiert, auch der Preis für Betonstahl hat deutlich angezogen, und zwar um 87 %“, erläuterte Müller die angespannte Situation. „Es verwundert somit nicht, dass auch der Neubaupreis für Straßenbrücken um knapp 13 % gestiegen ist.“
Müller: „Angesichts dieser Preissteigerungen betrachten wir die aktuelle Prognose des DIW für Preise aller Bauleistungen von 7,1 % für das Gesamtjahr 2021 als realistisch. Die Prognose von 5,6 % für 2022 erscheint uns aber deutlich zu hoch. Zum einen gehen wir davon aus, dass sich die Lieferengpässe und somit die Preissteigerungen bei Baumaterialien Anfang kommenden Jahres beruhigen werden und zum anderen wird der Basiseffekt 2022 dämpfend wirken.“
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
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