Das globale Lebensmittelsystem befindet sich in einem alarmierenden Zustand: Auch, weil viele Lebensmittel in europäischen Supermärkten unsichtbare „Zutaten“ wie Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung enthalten, über die sich oft nur mutmaßen lässt. Die Kampagne "Our Food. Our Future", an der sich neben Slow Food Deutschland (SFD) weitere 15 Organisationen aus der EU, Südafrika und Brasilien beteiligen, fordert deswegen einen konsequenten Systemwechsel und ein faires, transparentes Ernährungssystem. Der lang erwartete Entwurf für ein europäisches Lieferkettengesetz zur verpflichtenden menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflicht (mHREDD), der bis Ende Oktober 2021 bei der EU-Kommission eingereicht werden soll, könnte die Weichen dafür stellen.
Mit der aktuellen Protest-Aktion möchte das Kampagnen-Bündnis den Druck auf die EU-Kommission erhöhen, um eine weitere Verschiebung der Vorlage des Gesetzesentwurfs zu verhindern. Die für den Entwurf zuständigen EU-Kommissare Didier Reynders und Thierry Breton sowie Kommissionsvizepräsidentin Věra Jourová werden aufgefordert, einen ambitionierten Vorschlag vorzulegen. „Wir brauchen Transparenz entlang der Lieferketten, um eine für Mensch und Planet faire Wertschöpfung voranzutreiben. Diese kann nur gewährleistet werden, wenn wir die Stationen der Lebensmittel vom Teller bis zum Ursprung ihrer Erzeugung so gut wie möglich zurückverfolgen können. Alle Akteur*innen entlang der Erzeugung, der Verarbeitung und des Handels müssen sich ihrer Verantwortung stellen. Genau dazu kann ein europäisches Lieferkettengesetz beitragen", sagt Dr. Nina Wolff, SFD-Vorsitzende.
Mit einer Aktionswoche bis zum 16. Oktober macht “Our Food. Our Future“ in ganz Europa auf die unsichtbaren Zutaten in Supermarktprodukten und auf die Probleme entlang der globalen Lebensmittelversorgungsketten aufmerksam. An interessierte Verbraucher*innen und Unterstützer*innen appellieren die Organisationen, via Protest-E-Mail ein starkes EU-Lieferkettengesetz zu unterstützen (» Zur E-Mail).
Elias Eckel, Slow-Food-Aktivist in Münster, nimmt am Mittwoch, 13. Oktober, an einer Podiumsdiskussion beim Filmabend im Kino Cinema in Münster teil. Unter dem Motto "Ein Recht auf Land" wird Elias mit Expert*innen und Betroffenen aus Brasilien, die digital dazugeschaltet sind, über Landnutzung und Landgrabbing diskutieren.
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*Dieses Dokument wurde mit Unterstützung der Europäischen Union produziert. Die Inhalte dieses Dokuments liegen in der alleinigen Verantwortung von SFD und spiegeln unter keinen Umständen die Positionen der Europäischen Union wider.
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für verantwortungsvoll arbeitende Erzeuger*innen sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.
Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Slow-Food-Mitglieder sind Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de
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