Annette Ludwig wird neue Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar. Am 4. Oktober berief der Stiftungsrat die 58-jährige Kunsthistorikerin an die Spitze der 21 Museen der Stiftung und folgte damit den Empfehlungen einer u.a. mit der Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Prof. Dr. Marion Ackermann, hochrangig besetzten Findungskommission. Annette Ludwig tritt die Nachfolge von Wolfgang Holler an, der zum 1. Februar 2022 in den Ruhestand wechselt.

„Mit Annette Ludwig erhält die Klassik Stiftung Weimar eine erfahrene Museumsexpertin. Ich freue mich auf die kreative Entwicklung der vielfältigen Museumslandschaft in Weimar und auf wichtige Ausstellungsprojekte für Thüringen“, sagte Thüringens Kulturminister und Stiftungsratsvorsitzender Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff nach der Sondersitzung des Stiftungsrats der Klassik Stiftung.

„Mit ihren fundierten Expertisen im Ausstellungs- und Museumsmanagement wie auch auf den Epochenfeldern der frühen Neuzeit und der Klassischen Moderne füllt Annette Ludwig auf hervorragende Weise das weite Spektrum der Museen der Klassik Stiftung aus“, so Präsidentin Ulrike Lorenz. „Mich fasziniert zudem ihre berufliche Nähe zur Literatur und zum Buchobjekt, eine Kernspezifik der Direktion, die mit ihren nationalen Memorialstätten der Dichterhäuser im Moment noch zu wenig dezidiert Literatur- und Sprachvermittlung betreibt. Ich freue mich auf die dynamische Zusammenarbeit mit Annette Ludwig.“

Mit Annette Ludwig gewinnt die Klassik Stiftung Weimar eine profilierte Museumsmanagerin, die gattungsübergreifende Erfahrungen aus den Bereichen des Sammelns, Forschens und Vermittelns mitbringt. Seit Mai 2010 ist sie Direktorin des Gutenberg-Museums in Mainz und prägt das Profil des „Weltmuseums der Druckkunst“ nicht nur durch einen strukturellen Innovationskurs, der die Erschließung des Themas Bauhaus in Rheinland-Pfalz einschließt, sowie die Initiative für die baulichen, inhaltlichen, szenografischen und trägerschaftlichen Vorbereitungen eines Museumsneubaus, sondern auch als Kuratorin für das 19. bis 21. Jahrhundert mit international beachteten Sonderausstellungen zu Typografie, Buchkunst und Druckgrafik.

Mit dem Ausbau des Museums, das dem Medienrevolutionär Johannes Gutenberg und seinem globalen Erbe bis in die Gegenwart gewidmet ist, gelang ihr auf überzeugende Weise ein Brückenschlag zwischen Personal- und Kulturgeschichte, zwischen historischer Buchkunst und den Kommunikationsmedien des digitalen Zeitalters. Ihre Erfahrungen aus der Arbeit mit Büchern, Medien und bildender Kunst finden in den unterschiedlichen sammlungsführenden Häusern der Stiftung eine konsequente Anwendung. Die Spannbreite von publikumsorientierten Ausstellungen bis wissenschaftlicher Forschung schließt unmittelbar an die Bedürfnisse und Zielsetzungen der Weimarer Institutionen an. Mit einem breiten Spektrum an internationalen Kooperationen und erfolgreichen Partnerschaften mit Sammlern, Förderern und Sponsoren bereichert Annette Ludwig die Stiftung über ihre fachliche Kompetenz hinaus auch mit neuen Impulsen und wertvollen Beziehungen.

Annette Ludwig arbeitete zuvor als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin an verschiedenen Museen und Archiven, zuletzt acht Jahre lang im Kunst- und Skulpturenmuseum in Heilbronn. Sie bewegte sich in ihren Projekten an den Schnittstellen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur. Mit ihrer an der Universität Karlsruhe (TH) vorgelegten Dissertation über die Architekten-Brüder Rasch legte sie einen neuen Beitrag zum Bauen und Wohnen der 1920er-Jahre vor. Die intensive Auseinandersetzung mit der Architekturgeschichte, die sie auch in der Lehre vermittelt, prägten ihren praktischen Umgang mit dem projektierten Neubau für das Gutenberg-Museum.

„Ich danke dem Stiftungsrat und allen Beteiligten sehr herzlich für Ihr Vertrauen und freue mich riesig auf eine singuläre Aufgabe,“ sagte Annette Ludwig nach ihrer Berufung. „Mit aller Kraft und Leidenschaft werde ich an dem weiterarbeiten, was durch Herrn Professor Holler und sein Team aufgebaut wurde. Mit ist es ein Anliegen, Interdisziplinarität und Internationalisierung zu stärken und an der Wirksamkeit der Museen als Schaufenster der Klassik Stiftung Weimar zu arbeiten. Neugierig auf das Team und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, freue ich mich sehr auf Weimar und die Zusammenarbeit im Direktorium, mit allen Kolleginnen und Kollegen.“

Wolfgang Holler ist seit Juli 2009 Generaldirektor der Museen der Klassik Stiftung Weimar. Unter seiner Leitung wurde 2011 das Museumskonzept für die Klassik Stiftung Weimar erstellt und die Dauerausstellung „Lebensfluten, Tatensturm“ des Goethe Nationalmuseums neu konzipiert, die seit 2012 sehr viele Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland anzieht. Intensiv betreute er die Planungen für das innovative Zentrale Museumsdepot und die musealen Nutzungskonzeptionen im Rahmen des Masterplans für das Residenzschloss, einschließlich der Depotfrage für die Graphischen Sammlungen und der Kooperation mit den Mühlhäuser Museen bezüglich der Weimarer Sammlung spätgotischer Kunst. Wolfgang Holler steuerte den Prozess der Etablierung eines neuen Bauhaus-Museums in Weimar zum Jubiläumsjahr 2019 und die Bauhaus Kooperation Weimar – Dessau – Berlin. Der Moderne-Komplex der Klassik Stiftung, der neben dem Bauhaus-Museum auch das Museum Neues Weimar, das preisgekrönte Haus Am Horn und das Haus Hohe Pappeln umfasst, konnte 2019 unter internationaler Beachtung eröffnet werden. In seiner Amtszeit wurden zudem wichtige wissenschaftliche Drittmittelprojekte bis hin zu großen Ausstellungen wie „Abschied von Ikarus. Bildwelten in der DDR – neu gesehen“ (2013), „Krieg der Geister“ (2014), „Lucas Cranach d.Ä.“ (2015, Kooperation mit Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha und Wartburg Stiftung), „Die Ernestiner“ (2016, Landesausstellung Thüringen, Kooperation mit Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha), „Winckelmann. Moderne Antike“ (2017) und zuletzt „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“ (2019) erfolgreich realisiert. Ende September 2021 wurde Wolfgang Holler zum Präsidenten der Sächsischen Akademie der Künste gewählt und will in diesem Amt die Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar ausbauen.

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