Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im September 2021 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge von 3,9 Prozent im Vormonat auf 4,1 gestiegen. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Der Inflationsdruck bleibt bis zum Jahresende sehr hoch. Die aktuell sogar zweistellige Inflationsrate der Großhandelspreise zeigt, dass die Geldentwertung durch die globalen Lieferengpässe angeheizt wird. Aber auch bei den Dienstleistern steigen die Preise auf breiter Front. Auch wenn jetzt schon eine Vier vor dem Komma steht, darf man diese Entwicklung vorläufig nicht dramatisieren. Der Preisschub reflektiert zunächst einmal die erfreulich kräftige und umfassende Erholung der Binnen- und Weltwirtschaft nach dem tiefen Absturz in der Pandemie. Richtig spannend wird es erst ab Januar, wenn die Sondereffekte aus der Mehrwertsteuersenkung vom letzten Jahr auslaufen. Dass die Inflation dann von ihrem aktuellen Stand wieder abfällt, ist sicher. Völlig unklar ist jedoch, wie rasch wieder ein moderates Niveau bei etwa zwei Prozent erreicht werden kann. Für 2022 ist diese Frage offen.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Marktdesign; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft, Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik.

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