Die Preisverleihung kann als Livestream auf dem YouTube-Kanal des Kulturforums ab 19 Uhr mitverfolgt werden.
Eine Teilnahme vor Ort ist nur für geladene Gäste möglich.
Die siebenköpfige Jury sprach den Hauptpreis der Stiftung und Kulturgemeinschaft Borussia zu für ihr über drei Jahrzehnte währendes Engagement zur Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes in der Woiwodschaft Ermland-Masuren:
„Die von den Mitgliedern von Borussia gemeinschaftlich entwickelte Form des zivilgesellschaftlichen Engagements ist besonders nachhaltig, weil darin Bürgerinnen und Bürger die Verantwortung für ihre unmittelbare Umgebung und darüber hinaus für ihre Region wahrnehmen. […] Das Deutsche Kulturforum östliches Europa verleiht den Georg Dehio-Preis an die Kulturgemeinschaft als generationsübergreifendes Projekt für das Gesamtwerk von Verein und Stiftung. Das Kulturforum und die Fachjury erkennen damit die Arbeit einer großen Gruppe von Menschen an, die sich zusammengeschlossen haben, um Ermland und Masuren neu zu denken und dabei den Widerspruch zwischen deutschen und polnischen Zeitschichten zu überwinden. Diese Arbeit von unten hat Vorbildcharakter weit über das historische Ostpreußen hinaus und ist besonders in einer Zeit erneut angespannter Beziehungen zwischen Deutschland und Polen wichtig.“ (Aus der Begründung der Jury)
Der Förderpreis geht an das Institut für angewandte Geschichte — Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. Aus der Begründung der Jury:
„Es handelt sich dabei um eine Institution, die sich vor 20 Jahren aus dem Engagement von Studierenden der Europa-Universität Viadrina entwickelte und — ohne strukturelle Hilfe zu erhalten — bis heute in einem Non-Profit-Modus weiter betrieben wird. Das Institut setzt sich hauptsächlich aus Studierenden, Promovierenden und Postdocs der Geschichte und der Kulturwissenschaft zusammen, die aus verschiedenen Ländern zum Studium an die Oder gekommen sind. […] Dem kulturwissenschaftlichen Ansatz und der Grenzregion verbunden, greifen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Themen auf, die sich auf die schwierigen Verflechtungen von Deutschen, Polen, Juden oder Ukrainern im gesamteuropäischen Kontext beziehen. […] Bewundernswert ist die stets erkennbare Spannung zwischen den hohen Maßstäben der akademischen Theorie und Methodik einerseits und dem Anspruch, die vergessenen und häufig komplexen Themen an die interessierte Öffentlichkeit zu vermitteln. Auf diese Weise konnten inzwischen mehrere Projekte verwirklicht werden, die zur kritischen Reflexion der Regionalgeschichte beitrugen und die Region tatsächlich geprägt haben.“
Der Georg Dehio-Kulturpreis ist aufgeteilt in einen mit 7.000 € dotierten Hauptpreis und einen mit 3.000 € dotierten Förderpreis.
Ausführliche Informationen zur Begründung der Jury und Pressefotos finden Sie demnächst unter www.kulturforum.info.
Zusammensetzung der Jury:
- Dr. Felix Ackermann, Deutsches Historisches Institut Warschau
- Dr. Ernst Gierlich, Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bonn
- Karoline Gil, Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart
- Dr. Florian Kührer-Wielach, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München
- Bára Procházkova, Česká televize, Prag/Praha
- Prof. Dr. Matthias Weber, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg
- Prof. Dr. Paul Zalewski, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder), Lehrstuhl für Denkmalkunde
Der von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien dotierte und vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam vergebene Georg Dehio-Preis zeichnet Persönlichkeiten und Initiativen aus, die sich in vorbildlicher Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa auseinandersetzen. Der Preis wird im jährlichen Wechsel als Kultur- oder Buchpreis ausgelobt.
Mit dem Georg Dehio-Kulturpreis würdigt das Deutsche Kulturforum östliches Europa besondere Leistungen in der Erforschung, Bewahrung und Präsentation von Zeugnissen des gemeinsamen kulturellen Erbes in jenen Regionen des östlichen Europa, in denen im Laufe der Geschichte auch Deutsche gelebt haben, sowie herausragendes Engagement für gegenseitiges Verständnis und interkulturellen Dialog.
Der Hauptpreis des Georg Dehio-Kulturpreises wird Persönlichkeiten für ein Lebenswerk oder Institutionen für besonders verdienstvolle langjährige Arbeit verliehen. Mit dem Förderpreis werden kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen und Persönlichkeiten für herausragende und richtungsweisende Einzelleistungen und Einzelinitiativen ausgezeichnet. Der Georg Dehio-Buchpreis ist mit 10.000 € dotiert.
Der Preis erinnert an den bedeutenden, aus Reval (estnisch Tallinn) gebürtigen Kunsthistoriker Georg Dehio (1850–1932).
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