„Ganz bewusst haben wir uns unter den geltenden Voraussetzungen für diese Veranstaltung für ein ausschließlich persönliches Treffen entschieden,“ so EVVC-Präsidentin Ilona Jarabek, Geschäftsführerin MUK Lübeck. „Wären die Einschränkungen zum jetzigen Zeitpunkt größer gewesen, hätten wir auf ein Live-Stream als Backup zurückgreifen können. Doch gerade die MFT Fachtagung des EVVC lebt vom Netzwerk und dem persönlichen Austausch, den wir in diesem Format als optimal gegeben sehen.“ Mit einer Impfquote von 98 Prozent konnten sich die rund 190 Teilnehmer ohne Maske und ohne Abstand begegnen.
EVVC-Vize-Präsidentin Marion Schöne: “Unsere Veranstaltung in Präsenz hier in Chemnitz ist das Zeichen unserer Branche, dass das Geschäft in unseren Häusern nun wieder langsam startet. Wir schauen nach vorne und freuen uns, heute endlich wieder in Gesichter ohne Masken blicken zu können.”
Digitalisierung als Inbegriff der Transformation
Als Metathema zog sich der Themenkomplex Digitalisierung durch die Tagung und wurde in verschiedenen Veranstaltungsformaten mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wie z.B. Kommunikation und E-Learning beleuchtet. Mit seiner Keynote “Tatort WWW – Live Hack” zog Cyber-Security-Experte Erwin Markowsky von 8com Cyber Secruity die Zuschauer in seinen Bann. Sehr eindeutig konfrontierte er die Anwesenden mit ihrer Leichtgläubigkeit und Leichtsinnigkeit in Sachen Internet-Sicherheit und führte humorvoll vor Augen, wie einfach es für Experten ist, Mailaccounts zu hacken, um dann unter falschem Namen Bestellungen zu tätigen und fremde Konten zu belasten. “Jedes Unternehmen ist hackbar”, so Markowsky. “Versuchen Sie, die Angriffsfläche zu verkleinern. Dabei ist unser Gehirn das beste Antiviren-Programm. Denn die Gutmütigkeit der Menschen auszunutzen, ist die Welt der Hacker.”
Impulse für Kulturwandel und Transformation gab Frank Theeg von Q-HUB in seinem Vortrag zum Thema “Digital Leadership”. Mit der richtigen Zielsetzung auf höchstem Niveau, digitalen Tools als Unterstützung und jungen Menschen als Ideengeber kann ein Kulturwandel gelingen, dem man jedoch auch seine Zeit einräumen muss: Jeder Kulturveränderungsprozess dauert 3-5 Jahre!
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie gehören hybride Events zum Alltag in der Branche. Wie es gelingt, Präsenzveranstaltungen durch digitale Elemente aufzuwerten, war sowohl Inhalt einer Diskussionsrunde von Vertretern der Veranstaltungsbranche als auch des Best Practice aus Osnabrück, wo eine zunächst als analog geplante Firmenfeier aufgrund der Pandemie hybrid umgesetzt wurde. Dass man auf diese Weise mehr Teilnehmer als in Präsenz erreichen kann, ohne an Emotionalität einzubüßen, wurde eindrucksvoll dargestellt.
Personal- und Fachkräftemangel als Branchenherausforderung
Mit der zunehmenden Öffnung der Veranstaltungshäuser verdeutlicht sich der Personal- und Fachkräftemangel in der Veranstaltungsbranche. Eine Problematik, die schon vor der Corona-Pandemie bestand und sich während des 18 Monate andauernden Lockdowns verstärkt hat, beispielsweise durch die Abwanderung von Personal in anderen Branchen. Innerhalb des Kollegialen Austausch berichteten Felix Scharf, Technischer Leiter der inRostock GmbH Messen, Kongresse & Events, und Anke Lohmann von unserem Bildungspartner Deutsche Event Akademie GmbH von den Herausforderungen aus der Praxis, aber auch über Lösungen und Chancen. Gerade für Fachkräfte und Auszubildene soll innerhalb der Branche die Sicherheit, Stabilität und Attraktivität gesteigert werden, um die Motivation zu steigern.
Stark durch Krisen
Den Auftakt des vielseitigen Programms machte Marc Wallert mit seiner Keynote „Stark durch Krisen – von der Kunst, nicht den Kopf zu verlieren“. Mit seinen Erfahrungen, wie er als Geisel einer philippinischen Terrorgruppe 140 Tage im Dschungel physisch und psychisch überlebte spannte er einen eindrucksvollen Bogen zur Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen, die die Welt seit März 2020 in Atem hält. Der erste wichtige Schritt zur Bewältigung jeder Krise sei, diese zu akzeptieren und die Lage anzunehmen, wie sie ist. “In vielen Krisen lauern Chancen. Je früher wir das verstehen, desto besser lässt sich damit umgehen,” so Wallert. Unter anderem habe der EVVC die Krise genutzt und sich mit anderen Verbänden der Veranstaltungsbranche zusammengeschlossen, um gemeinsam Einfluss auf die Corona-Politik der Bundesregierung zu nehmen. Dieser Zusammenschluss wird sicher auch nach der Pandemie fortbestehen und wäre ohne sie nicht entstanden.
Die unterschiedlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie waren beherrschendes Gesprächsthema der Teilnehmer, sowohl in den Sessions als auch beim Netzwerken. Kurzarbeit, Fachkräftemangel, der Betrieb von Impfzentren und der Restart bei Veranstaltungen mit alten und neuen Konzepten unter unterschiedlichen Hygienevorgaben ergaben viel Gesprächsbedarf nach so langer Zeit ohne persönliche Begegnung unter Kolleginnen und Kollegen.
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