19. Gesundheitspflege-Kongress mit zehn kostenfreien Live-Webinaren vom 19. bis 29. Oktober | Evidenzbasierte Erkenntnisse in ambulanter und stationärer Pflege: Studien der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg | CoSta-Projekt: Community Health Nurses versorgen und beraten eigenständig

Wie kann man Patientinnen und Patienten so beraten, dass sie mit ihrer Erkrankung umgehen können? Schließlich sind die meisten Menschen, die sich in akut-stationärer Behandlung befinden, chronisch krank. „Deshalb kommt es darauf an, Versorgungsarrangements zu entwickeln, die die Selbstpflege-Kompetenz der Patienten fördern“, betont Uta Gaidys, Professorin für Pflegewissenschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. „Eine rein medizinische Versorgung antwortet nur teilweise auf die Bedürfnisse der Menschen.“ Wie können Pflegefachkräfte solche Versorgungslücken füllen? Dieser Frage widmen sich verschiedene Studien, die Wissenschaftlerinnen an der HAW durchführen und die sie auf dem 19. Gesundheitspflege-Kongress in einem Live-Webinar am 20. Oktober vorstellen. Der Gesundheitspflege-Kongress findet auch in diesem Jahr mit kostenfreien Teilnahmen am Online-Format statt, in der Zeit von 19. bis zum 29. Oktober, veranstaltet vom Springer Medizin Verlag zusammen mit seinem Geschäftsbereich Springer Pflege.

In der CoSta-Studie, die als randomisierte Studie hohe wissenschaftliche Standards erfüllt, versorgen und beraten studierte Pflegefachkräfte als sogenannte Community Health Nurses eigenverantwortlich die Menschen in ihrem Alltag. Im Hamburger Stadtteil Veddel – einem Quartier mit vielen sozialen Herausforderungen – konzipieren sie Pflegesprechstunden und führen Hausbesuche durch. Dabei sind sie eingebunden in ein interdisziplinäres Team an der Poliklinik Veddel. „Eine Community Health Nurse – ein Konzept, das im Ausland bereits erfolgreich umgesetzt wird – unterstützt häufig chronisch kranke Bürgerinnen und Bürger dabei, mit der Erkrankung besser umzugehen und Gesundheitskompetenz aufzubauen“, sagt Corinna Petersen-Ewert, Professorin für Gesundheits- und Sozialwissenschaften an der HAW.

Ein ähnliches Ziel verfolgen die digitalen Pflegesprechstunden, welche insbesondere in Skandinavien, aber auch in England und Kanada bereits etabliert sind. „Eine Literaturanalyse von acht Studien zeigt, dass dieses Angebot die pflegerische Versorgung von chronisch Erkrankten positiv beeinflusst und u.a. die Lebensqualität verbessern kann“, so die HAW-Pflegewissenschaftlerin Prof. Adina Dreier-Wolfgramm. Eine Dissertation von Stefanie Schniering widmet sich der Innenperspektive ambulant Pflegender und arbeitet mit Hilfe von qualitativen Interviews heraus, dass insbesondere ambulante Pflegefachkräfte zerrissen sind zwischen persönlichem Engagement für die zu Pflegenden und der Notwendigkeit zur eigenen Selbstsorge.

In einer weiteren qualitativen Untersuchung geht es um ungeplante Krankenhauseinweisungen aus Altenpflegeeinrichtungen. „Je nach Studie sind 19 bis 67 Prozent dieser vermeintlichen Notfälle nicht zwingend erforderlich“, betont Prof. Busch. In Interviews mit den Pflegefachkräften möchten die Forschenden den Ursachen auf die Spur kommen. „Es ist sicherlich ein pflegerisches Professionalisierungsproblem: Den Altenpflegekräften wird wenig Autorität zugeschrieben“, sagt Susanne Busch, Professorin für Gesundheitsökonomie an der HAW.

Der Gesundheitspflege-Kongress, der im vergangenen Jahr mit seinem Online-Format 1.100 Teilnehmende gewinnen konnte, verdankt seinen Erfolg auch den großen Kooperationspartnern aus der Region Hamburg: neben der HAW gehören das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, die Regio Kliniken GmbH sowie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) dazu. Das UKE ist in diesem Jahr Premium-Partner des Kongresses. Hauptsponsor ist wieder das forschende Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb, das ebenfalls mit einem Webinar vertreten ist zum Thema Erkennen und Einordnen von Nebenwirkungen bei Krebspatientinnen und -patienten.

Ein detailliertes Programm sowie Details zur Anmeldung finden Sie hier.

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