Herz aus dem Takt
Normalerweise schlägt das Herz unter Ruhebedingen zwischen 60 und 80 Mal pro Minute. Den Takt dafür gibt der sogenannte Sinusknoten an. Er löst elektrische Signale aus, die dafür sorgen, dass sich das Herz zusammenzieht und damit das Blut durch den Körper gepumpt wird. Wenn es zu Störungen der Weiterleitung dieser Signale kommt oder es zusätzliche Signalgeber gibt, entstehen Rhythmusstörungen, auch Arrhythmien genannt. Dann schlägt das Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. So schlägt bei der sogenannten Bradykardie das Herz sehr langsam, weniger als 60 Mal pro Minute, währenddessen haben Patienten mit einer Tachykardie einen Ruhepuls von mehr als 100 Schlägen pro Minute. Bei Extrasystolen kommen zum normalen Rhythmus zusätzliche Herzschläge hinzu. Leichte Unregelmäßigkeiten bemerken Betroffene häufig nicht, denn nicht immer müssen Arrhythmien gefährlich sein. Treten jedoch zusätzlich starke Symptome wie Bewusstlosigkeit oder Krampfanfälle auf, gilt es die Herzrhythmusstörung in jedem Fall umgehend zu behandeln. „Da es für Arrhythmien viele verschiedene Ursachen gibt, müssen Experten sowohl die Art der Unregelmäßigkeit als auch den Ursprungsort der Störung ermitteln. Diese können nämlich sowohl im Vorhof als auch in der Herzkammer selbst entstehen“, ergänzt Dr. Olaf Grebe, Leiter des Departments für Elektrophysiologie und Rhythmologie.
Katheter helfen bei Diagnostik und Therapie
Für eine gezielte Behandlung bedarf es einer genauen Diagnose. Ist das EKG nicht eindeutig, nutzen Experten die EPU. „Wir punktieren dafür die Leistenvene und führen zwei bis vier Elektrodenkatheter – zumeist in die rechte Herzhälfte – ein. Mittels eines Röntgengeräts oder Magnetnavigation überprüfen wir die Lage der Katheter“, so Dr. Grebe. Die elektrischen Signale, welche die Herzrhythmusstörung auslösen, können so direkt am Herzen registriert und somit kann auch die genaue Stelle der Störung ausgemacht werden. Lässt sich der Ursprung nicht eindeutig bestimmen, können die Katheter auch selbst elektrische Impulse auslösen. Der Patient ist dabei wach und verspürt keine Schmerzen, lediglich die Stelle, an der die Vene punktiert wird, erhält ein Lokalanästhetikum. In Anschluss an die EPU erfolgt nach der Diagnosestellung häufig die Ablationstherapie. Hier wird über den Leistenzugang ein spezieller Katheter eingeführt und damit das betroffene Gewebe verödet, sodass es keine falschen Signale mehr geben oder weiterleiten kann. Dies geschieht entweder durch Hitze, mittels hochfrequenten Wechselstroms, oder durch Kälte. Diese Therapiemethoden haben eine hohe Erfolgsrate und Betroffene können danach häufig ein Leben lang auf entsprechende Medikamente verzichten. In manchen Fällen verhindert eine Ablationstherapie sogar die Implantation eines Defibrillators. Dr. Gülker erklärt: „Diagnostik und Ablation erfolgen häufig in einem Arbeitsvorgang. Die Patienten fühlen sich schnell wieder fit und können das Krankenhaus frühzeitig wieder verlassen.“
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