„Ein Schmerzmentor bedient sozusagen die Ebene zwischen Pflegekräften und Ärzten und gibt als Multiplikator das eigene Wissen an sein Pflegeteam weiter. Wir wollen durch diese neue Ebene Kenntnisse der Schmerztherapie in die Breite tragen und die Schmerzversorgung am Patienten weiter verbessern“, erklärt Meißner.
Antje Göttermann hat den Kurs organisiert und ist als Pain Nurse am UKJ mit ihren Kollegen Ansprechpartnerin für alle Schmerzmentoren. Neben den Grundlagen zur Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie, psychologischen Aspekten des Schmerzes, ging es vor allem auch darum, Wissen über nicht-medikamentöse und innovative Therapieverfahren zu erlangen, um Patienten zu helfen. So konnten die Teilnehmer etwa selbst ausprobieren, wie der Blick durch die Virtual Reality-Brille funktioniert oder konnten bei der sogenannten TENS-Therapie (Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation) hautnah spüren, wie sich die Schmerztherapie durch Elektrostimulation anfühlt.
Meißner: „Diese beiden Verfahren haben sich als sehr wirksame Ergänzung der klassischen Schmerztherapie erwiesen, da sie Schmerzleitungsprozesse im Gehirn ohne Nebenwirkungen dämpfen können.“ Außerdem vermittelten die UKJ-Experten, wie Patientenkommunikation hinsichtlich Schmerz noch besser funktionieren kann.
Das Feedback der Teilnehmer sei sehr positiv ausgefallen, so Göttermann. „Gerade die praktischen Übungen und Gerätetrainings haben den Teilnehmern gefallen und Schmerzmanagement sehr anschaulich vermittelt. Generell wollten wir sie auch dazu befähigen, eigene Ideen zu entwickeln, Handlungskompetenz zu erlangen und ich denke, dass uns das gelungen ist.“
Die Schmerzmentoren sind gleichzeitig eine wichtige Schnittstelle zu den Experten des Schmerzdienstes, die speziell für den Bereich „Schmerztherapie“ ausgebildet sind. „Die Schmerzmentoren rufen uns, wenn sie Unterstützung bei einem Schmerzpatienten benötigen. Wir kümmern uns um die Therapie und befähigen die Schmerzmentoren dazu, dass sie diese fortsetzen können“, sagt sie.
Die erfolgreiche Premiere des Kurses war aber nur der Auftakt. Zukünftig soll eine Schmerz-AG gegründet werden, die Mentoren und Schmerzspezialisten am UKJ noch intensiver miteinander vernetzen soll. „Im Netzwerk wollen wir uns regelmäßig mit den Schmerzmentoren austauschen und ihr Wissen natürlich frisch halten und sie weiter schulen“, betont Meißner.
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