Der Titel Bahnhof des Jahres geht in diesem Jahr an den Cottbusser Hauptbahnhof. Dies gab das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene am Mittwoch in Berlin bekannt. Der Bahnhof im südlichen Brandenburg empfange nach dem gelungenen Umbau die Fahrgäste als moderne, kundenfreundliche Verkehrsdrehscheibe für die nachhaltige Mobilität im 21. Jahrhundert, hob die Jury des bundesweiten Wettbewerbs hervor.

Reisende profitieren von guten Umsteigemöglichkeiten

„Als Knotenpunkt ermöglicht er dank der effektiven Vernetzung sowohl zwischen den Zügen als auch zum örtlichen Nahverkehr das komfortable Umsteigen und erfüllt dadurch schon vieles, was bundesweit für den Deutschlandtakt benötigt wird“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Jury-Mitglied. Auch Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, würdigte den Siegerbahnhof. „30 Millionen Euro haben wir in den letzten Jahren in den Zukunftsbahnhof Cottbus investiert, damit Fahrgäste und Besucher leichter umsteigen, bequemer warten und sich besser orientieren können. Dass Cottbus nun zum Bahnhof des Jahres gewählt wurde, spornt uns weiter an. In diesem Jahr modernisieren wir rund 670 Bahnhöfe bundesweit und machen sie deutlich attraktiver. Das klare Ziel: Noch mehr Menschen von der klimafreundlichen Bahn zu überzeugen“, so DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla.

Jury lobt die gute Anbindung an den örtlichen Nahverkehr

„In Cottbus ist etwas Bemerkenswertes entstanden“, stellt die Jury des bundesweiten Wettbewerbs Bahnhof des Jahres in ihrer Begründung fest. „Aus dem Zweckbau im Stil der 1970er Jahre ist ein moderner, freundlicher, sauberer und kundenfreundlicher Bahnhof geworden, der die Wünsche und Ansprüche der Reisenden auf vorbildliche Weise erfüllt“, so die Jury. Und sie fügt hinzu: „Als Verkehrsknotenpunkt ermöglicht Cottbus das komfortable Umsteigen zwischen den Zugverbindungen, die den Bahnhof jeweils zur „Knotenzeit“ vor der vollen Stunde aus sechs verschiedenen Richtungen erreichen. Die Kunden profitieren zudem von den kurzen Wegen zum Nahverkehr. Auf der Vorderseite des Bahnhofs ist ein zentraler Busbahnhof komplett neu entstanden. Dabei sind auch die Straßenbahnhaltestellen durch die aufwändige Verlegung der Tramlinien näher an den Bahnhof herangerückt.“ Die neue Gastlichkeit des Bahnhofs zeigt sich laut Jury auch im Empfangsgebäude, das nach dem Umbau hell, sauber, aufgeräumt und angenehm wirke. Durch den neuen Tunnel, der die Bahnsteige verbindet, habe sich der Fußweg von der Südseite des Bahnhofs in die Altstadt im Norden deutlich verkürzt.

Kühlungsborn verzaubert mit Dampfzug-Romantik alle Eisenbahn-Liebhaber

Einen Sonderpreis vergab die Jury an den Bahnhof Ostseebad Kühlungsborn West und würdige damit dessen „außergewöhnlichen touristischen Reiz“. Dort sei der Bahnhof für die Urlauber mehr als eine wichtige Durchgangsstation. In Kühlungsborn West sei der historische Bahnhof zusammen mit der Dampflokbahn Molli ein eigenes touristisches Ziel für einen schönen Ausflug mit jeder Menge Eisenbahn-Romantik geworden.

Historischer Charme, liebevoll geführtes Café, schönes Museum

Wörtlich erklärte die Jury: Beim Bahnhof Kühlungsborn West ist es gelungen, viel vom historischen Charme der traditionsreichen Bäderbahn zu bewahren beziehungsweise wieder herzustellen und die Anlage mit dem liebevoll geführten Café und dem schönen Eisenbahnmuseum zu einer lebendigen Attraktion mit einem besonderen Reiz für die Urlauber im 21. Jahrhundert zu gestalten. Wer mit der dampfenden und schnaubenden Molli-Bahn in dem kleinen Ort nahe der Ostsee ein- oder abfährt, fühlt sich in die Ursprünge der Eisenbahngeschichte zurückversetzt. Kinder und zahlreiche Erwachsene mit Herz für alte Loks und Bahnhöfe sind fasziniert von dem Endpunkt der wunderbaren Schmalspurbahn direkt an der Ostsee. Zusammen mit dem täglichen Dampflokbetrieb sorgt der Bahnhof Kühlungsborn West dafür, dass die Menschen hier nicht nur echte Urlaubsatmosphäre, sondern auch einen Hauch vergangener Eisenbahn-Zeiten spüren können.“

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