Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden aus 700 Einreichungen aus insgesamt 64 Ländern von einer internationalen Jury ausgewählt. Das 14-köpfige Gremium besteht aus einer jungen Generation erfolgreicher Gestalterinnen und Gestalter wie Hanne Willmann, Eva Marguerre und Marcel Besau sowie dem niederländischen Designduo Raw Color (Daniera ter Haar, Christoph Brach), Chen Min aus China und Coz Susani Design aus den USA als auch etablierten Designgrößen und Branchenkennerinnen und -kennern wie Formafantasma, Christian Haas und Nina Bruun. Da aus Pandemiegründen eine Ausstellung im Rahmen des Salone del Mobile nicht stattfinden kann, werden die Gewinnerinnen und Gewinner in diesem Jahr erneut in vielfältigen digitalen Formaten präsentiert. Die Exponate aller 21 Preisträgerinnen und Preisträger stellt der Rat für Formgebung auf der digitalen Plattform www.ein-und-zwanzig.de sowie über seine Social-Media-Kanäle vor. Bild- und Videodokumentationen liefern weitreichende Hintergrundinformationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern.
Best of Best: Super Vacuum Cleaner (Staubsauger) von Ivo Erichsen & Tobias Bihlmeyer
Ivo Erichsen und Tobias Bihlmeyer, Studierende der Fachhochschule Potsdam und Gründer des Designstudios Superorganismus, haben mit dem Super Vacuum Cleaner einen Staubsauger entworfen, der auch als Sitzmöbel und Coffee Table verwendet werden kann. Zudem bietet er Stauraum, anstatt welchen einzunehmen: Der Super Vacuum Cleaner kommt also auch dann zum Einsatz, wenn er nicht in seinem typischen Gebrauch ist. Die beiden Jungdesigner haben so aus einem wenig beachteten Ding der Notwendigkeit ein echtes „Design-Piece“ gemacht, dass sich in jedes Setting einfügt.
Die kreisrunde Form des Behälters verjüngt sich nach oben hin. Er besteht aus Kork, einem nachhaltigen Material, das eine angenehme Raumatmosphäre mit dezenter Wärme schafft und visuelle wie haptische Qualitäten mit sich bringt. Darüber hinaus birgt Kork auch integrale funktionale Motive: Das weiche Material ist ein natürlicher Stoßdämpfer und besitzt hervorragende Schallschutzeigenschaften, wodurch die Lautstärke des Staubsaugers reduziert wird.
Dank seiner Rollen ist der Super Vacuum Cleaner mobil. Beschwert man ihn, versenken sich die Rollen im Gehäuse und das Objekt steht fest auf dem Boden. Der obere Abschluss lässt sich mit einem Set verschiedener Module einfach transformieren: Eine Holzplatte macht den Staubsauger zum Hocker, eine aufsetzbare Lehne zum Stuhl, Tischplatten in unterschiedlicher Größe transformieren es wahlweise in einen Coffee Table, Beistelltisch oder ein Nachtkästchen. Der Staubsauger arbeitet beutellos mit einem Staubbehälter, der Saugschlauch lässt sich im hölzernen Inneren leicht verstauen. Das Stromkabel rollt sich automatisch auf.
Trends der jungen Designgeneration: Ökologische Wende, Genderneutralität und Flexibilität im Homeoffice
Mehrere Winner des diesjährigen ein&zwanzig Awards setzen sich mit ökologischen Fragen des Designs auseinander. Mit Corteza hat Alba Diaz Strum (ENSCI – Les Ateliers Paris, Frankreich) eine thermische Kühlbox entworfen, die als Einkaufs- und Picknickkorb genutzt wird. Auch sie verwendet das Material Kork, in diesem Fall kommen die thermischen, beziehungsweise isolierenden Eigenschaften zum Einsatz. So werden die Lagerung und der Transport frischer Lebensmittel auf natürliche Weise verbessert. Mit ähnlich viel Low-Tech geht Sofie Aschan (Universität Lund, Schweden) bei ihrem Entwurf einer stromunabhängigen Klimaanlage vor. Das Tongefäß Draft kühlt, mit Wasser gefüllt und vor einem offenen Fenster positioniert, die warme Außenluft beim Einströmen und senkt so die Temperatur im Raum. Damit wird dem steigenden Energieverbrauch durch Klimaanlagen nachhaltig begegnet.
Genderneutralität ist ein weiterer Aspekt, dem sich die junge Designgeneration verstärkt zuwendet. Die Frage, inwiefern Geschlechterspezifika anerzogen und antrainiert sind, hat Christine Oehme (Universität der Künste Berlin) zu ihrer Arbeit Werkelküche inspiriert. Sie ist ein genderoffenes Spielzeug, das von Kindern gleichermaßen als Werkbank und als Küche gelesen und benutzt werden kann.
Die weltweite Covid-19 Pandemie und die damit verbundenen radikalen Umwälzungen in der Nutzung von Wohn- und Arbeitsräumen spielen auch beim diesjährigen ein&zwanzig Award eine wichtige Rolle. Die Relevanz intelligenter und reibungslos funktionierender Produkte spiegelt das Möbelensemble New Work von Lucy Braun und Lars Schiwietz (Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd) wider. Portable Arbeitsflächen, höhenverstellbare Tische und diverse Nutzungsmöglichkeiten der Objekte verwandeln das Wohnzimmer kurzerhand in einen Arbeitsplatz – und zurück. Das Regal- und Aufbewahrungssystem Frugal M.F.S. von Merlin Everding (Universität der Künste Berlin) ist dank seines anpassbaren Designs in ganz unterschiedlichen Raumsituationen wie Esszimmer, Wohnzimmer oder Büro einsetzbar. Die portable Sitzbank Beppo Bench von Tobias Trübenbacher (Universität der Künste Berlin) ist eine Lösung für spontane Treffen im Park: Faltbar, leichtgewichtig und schnell im Aufbau lässt sich dieses Sitzmöbel überallhin mitnehmen und macht ein spontanes Pop Up-Event mit Freunden unter freiem Himmel entschieden komfortabler.
Preisträger der Kategorie „Best of Best“:
Super Vacuum Cleaner (Staubsauger) von Ivo Erichsen und Tobias Bihlmeyer, Deutschland (Fachhochschule Potsdam)
Alle Preisträgerinnen und Preisträger der Kategorie „Winner“:
• Void (Sitzmöbel) von Max Beckmann, Deutschland (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
• Neozoon (Leuchte) von Lukas Heintschel, Deutschland (Hochschule München)
• Aisa chair (Stuhl) von Tatu Laakso, Finnland (Aalto University)
• Kunststoffhandwerk (Tisch), von Rosa Heinz, Deutschland (Kunsthochschule Kassel)
• Draft (Klimanlage) von Sofie Aschan, Schweden (Lund University)
• Alter Nature / Cloud (Sitzmöbel Kollektion) von Wing Yin Ng, Großbritannien (Aalto University)
• Mood of Light (Leuchte) von Manuel Diegruber, Deutschland (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart)
• Corteza (Kühltasche) von Alba Diaz Strum, Spanien (ENSCI les ateliers, Frankreich)
• Die Werkelküche (Spielzeug) von Christine Oehme, Deutschland (Universität der Künste Berlin)
• Pio (Aufbewahrungssystem) von Gabriel Steinmann, Deutschland (Technische Hochschule Rosenheim)
• Li_chair (Sitzmöbel) von Filip Krampla, Tschechische Republik (Jan Evangelysta Purkyne in Usti nad Labem)
• New Work (Möbelkollektion) von Lucy Braun und Lars Schiwietz, Deutschland (Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd)
• Beppo Bench (Sitzmöbel) von Tobias Trübenbacher, Deutschland (Universität der Künste Berlin)
• Turn Tables (Tischkollektion) von Johannes Lorz, Deutschland (Hochschule Coburg)
• 8×8 (Textil) von Magdalena Popp und Maximilian Alexander Gysau (Hochschule Reutlingen)
• Frugal M.F.S von Merlin Everding, Deutschland (Universität der Künste Berlin)
• Relics (Gefäße) – Georgia von le Fort, Deutschland (Universität der Künste, Berlin)
• altro ponte (Tisch) von Steffen Och, Deutschland (Kunsthochschule Kassel)
• Face To Face (Gefäße) von Sulamith Gutwein, Deutschland (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
• Haptics of Cooking (Küchenset) von Boey Wang, China (Design Academy Eindhoven, Niederlande)
ein&zwanzig Award: Internationaler Nachwuchspreis mit hochkarätiger Jury
Der ein&zwanzig Award des Rat für Formgebung ist seit 2017 eine relevante Plattform im Bereich des internationalen Nachwuchsdesigns. Der Award richtet sich an Designstudentinnen und Designstudenten und Absolventinnen und Absolventen mit richtungsweisenden Arbeiten aus den Bereichen Möbel, Wohnaccessoires, Leuchten, Bodenbeläge, Tapeten, Textilien und Lifestyle. Eine internationale Fachjury wählt unter den Einreichungen 21 herausragende Arbeiten aus, von denen eine die Auszeichnung „Best of Best“ erhält.
Der Rat für Formgebung agiert seit 1953 als weltweit führendes Kompetenzzentrum für Kommunikation und Wissenstransfer im Bereich Design, Marke und Innovation. Mit internationalen Angeboten, Nachwuchsförderungen und Mitgliedschaften ist er Teil der globalen Design-Community und trägt seit jeher dazu bei, Austausch und Netzwerke weltweit zu etablieren. Durch Events, Kongresse, Wettbewerbe, Jurysitzungen und Expertenkreise vernetzt der Rat für Formgebung seine Mitglieder und zahlreiche weitere internationale Design- und Markenexperten, fördert den Diskurs und liefert wichtige Impulse für die globale Wirtschaft. Seinem Mitgliederkreis gehören aktuell mehr als 350 Unternehmen an.
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