Unter Hochdruck haben mehr als 150 Werftarbeiterinnen und Werftarbeiter in weniger als zwei Jahren das Segelschulschiff GORCH FOCK wieder auf Vordermann gebracht. Mit der planmäßigen Werftprobefahrt wird die Bark heute in den Marinestützpunkt Wilhelmshaven verlegt. Am Jadebusen erfolgen bis zur Übergabe Ende September zusätzlich zur finalen Endausrüstung weitere interne Erprobungen und Abnahmen durch den Öffentlichen Auftraggeber.

„Wir sind unglaublich stolz darauf, dieses besondere Schiff nun auf die Zielgerade gebracht zu haben und in wenigen Wochen unserem Kunden zu übergeben“, sagte Tim Wagner, Geschäftsführer der Fr. Lürssen Werft. „Dass wir heute das Schiff nach Wilhelmshaven verlegen, verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Konstruktion und Fertigung in Verbindung mit dem engagierten Projektteam unter der Leitung von Sascha Eilers. Aber auch unsere Unterlieferanten haben die Instandsetzung durch besondere Leistungen zum Erfolg gebracht. Die Leistung aller Mitwirkenden ist trotz der kurzen Verzögerung nicht hoch genug einzuschätzen: Von Beginn an stand diese Instandsetzung unter schwierigen Vorzeichen. Beginnend mit unvollständigen Bauunterlagen bis hin zu zahlreichen notwendigen Änderungen an den schiffbaulichen Arbeiten. Zusätzlich kamen dann noch Corona-bedingte Personalausfälle und Lieferverzögerungen hinzu. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, dieses Projekt in wenigen Wochen abzuschließen und der Deutschen Marine sehr bald eine generalüberholte GORCH FOCK übergeben zu können.“

Dazu GORCH FOCK-Kommandant Nils Brandt: „Wir freuen uns auf die erste Seefahrt im Rahmen der Werftprobefahrt und die ersten richtigen Eindrücke auf dem ‚neuen‘ Schiff.“

Das Bremer Familienunternehmen Lürssen hatte die Verantwortung für die Instandsetzung dieses Schiffes im Oktober 2019 übernommen und die Bark zunächst nach Berne verholt. Im Frühjahr dieses Jahres wurde das Schiff erfolgreich zu Wasser gelassen und mithilfe von Schleppern zur weiteren Ausrüstung nach Lemwerder geschleppt.

„Anfangs haben wir uns zunächst einen konstruktiven Überblick verschaffen und überwiegend schiffbauliche Arbeiten durchführen müssen“, sagt der verantwortliche Projektleiter Sascha Eilers. „Heute blicken wir auf ein Schiff mit neuen Masten und Rahen, einem komplett neuen Rohrsystem, neuer Isolierung und neuem Innen- und Außenanstrich. Wir haben Kabel von einer Gesamtlänge von etwa 100 Kilometern eingezogen, die Antriebsanlage und Generatoren instandgesetzt und die Inneneinrichtung zum größten Teil neu eingebracht. Zudem haben wir die Klima- und Lüftungsanlagen an die aktuelle Vorschriftenlage angepasst.“

In Wilhelmshaven wird die Endausrüstung der GORCH FOCK abgeschlossen. Zeitgleich wird die Deutsche Marine ihr Equipment an Bord verbringen. Die Übergabe an die Marine ist für den 30. September geplant.

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