„Ich freue mich sehr, dass wir ab sofort mit unseren neu erstellten „Paul-und-Emma-Lernkärtchen“ die 63 vom Land bereits als Modellschulen ausgezeichneten Schulen in ihrem Dänisch-, Friesisch- und Niederdeutschunterricht noch besser unterstützen können“, sagte Dr. Gesa Ramm, Direktorin des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Regional- und Minderheitensprachen. Ramm überreichte heute (27. August) gemeinsam mit den IQSH-Landesfachberaterinnen Renate Jacob (Dänisch) und Karen Nehlsen (Niederdeutsch) der Schulleiterin der Grundschule Breklum-Bredstedt-Bordelum, Renate Harrsen, und den Lehrkräften stellvertretend für alle weiteren Modellschulen in einem feierlichen Rahmen das neue Unterrichtsmaterial. Leider habe das IQSH wegen der Pandemielage nicht alle Modellschulen einladen können. Die Grundschule Breklum-Bredstedt-Bordelum sei ausgewählt worden, weil hier alle drei Sprachen unterrichtet würden. Alle weiteren Modellschulen würden die Materialien ab sofort ebenfalls erhalten. „Ich wünsche den Lehrkräften viel Erfolg beim Einsatz der Kärtchen im Unterricht und den Schülerinnen und Schülern viel Spaß beim Erlernen der Sprachen.“ Die Paul-und-Emma-Bücher sowie die neuen farbenfrohen und ausdrucksstarken Lernkärtchen würden sicherlich dazu beitragen.

Karen Nehlsen, IQSH-Landesfachberaterin und auch Koordinatorin für Regional- und Minderheitensprachen des Landes, präsentierte die 100 Lernkärtchen und erläuterte deren Einsatzmöglichkeiten. „Unsere Lernkärtchen unterstützen eine spielerisch ausgerichtete und handlungsorientierte Sprachförderung. Die Kärtchen können für die Wortschatzarbeit genutzt werden und bieten zahlreiche Spiel- und Übungsmöglichkeiten in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit wie zum Beispiel Quartett, Memory und Kofferpacken“, erläuterte Nehlsen. Die kindgerechte Gestaltung der Lernkärtchen motiviere beim Lernen und unterstütze den einsprachigen Unterricht in den Regional- und Minderheitensprachen. Auf den 100 Kärtchen befänden sich Wörter aus den 11 inhaltlichen Kategorien „Farben, Familie, Mein Zuhause, Essen und Trinken, Drinnen spielen, Draußen spielen, Auf dem Bauernhof, An der Küste / Am Wasser“ sowie aus der Kategorie „Verben“. „Wir haben zwei unterschiedliche Sets von Lernkärtchen erstellt. Das erste Set besteht nur aus Bildkarten. Diese Sets eignen sich besonders für den Anfängerunterricht und für Spiele. Bei dem zweiten Set zeigen die Kärtchen auf der einen Seite ein Bild und auf der Rückseite die Übersetzung auf Hochdeutsch, Plattdüütsch, Frasch, Fering und Dansk. Bei den Friesisch-Übersetzungen gibt es einmal das Frasch, das Festlandfriesisch, und das Fering, das Föhrer Friesisch,“ präzisierte Nehlsen. Die Kärtchen bezögen sich auf die Paul-und-Emma-Bücher, die den Modellschulen in Niederdeutsch (seit 2015), Frasch und Fering (seit 2018) und Dänisch (seit 2019) zur Verfügung stünden und könnten daher wunderbar in den Unterricht integriert werden.

„Wir wohnen hier in einer Region, in der alle drei Sprachen eine wichtige Rolle spielen. In einer Befragung in der Schule bestätigten mir viele Kinder, dass sie Niederdeutsch von ihren Großeltern kennen würden, es allerdings nicht sprechen könnten, aber gerne lernen würden. Als dann das Angebot kam, sich für die Modellschule zu bewerben, waren wir uns im Kollegium sofort einig, zumal wir einige Lehrkräfte an der Schule haben, die Niederdeutsch sprechen und es gerne unterrichten“, sagte Schulleiterin Renate Harrsen. Friesisch sei den Kindern in dieser Region kaum noch bekannt gewesen. Aber es hätte auch hier großes Interesse gegeben, diese „alte Sprache“ neu zu lernen. Zum Glück habe man eine Lehrkraft mit der Qualifikation für das Fach Friesisch gehabt. „Die räumliche Nähe zu Dänemark und eine ausgebildete Lehrkraft, deren Begeisterung für die Sprache das Kollegium und die Schülerinnen und Schüler ansteckte, bewog uns dazu, uns auch noch als Modellschule für Dänisch zu bewerben“, ergänzte Harrsen. In der Elternschaft habe die Schule immer große Unterstützung gefunden. Insgesamt werde es als große Bereicherung für die Grundschule Breklum-Bredstedt-Bordelum angesehen, die Regional- und Minderheitensprachen zu fördern.

Hintergrundinformationen

Die feierliche Veranstaltung in der Pausenhalle der Grundschule in Bredstedt wurde durch einen musikalischen Beitrag von Schülerinnen und Schülern mit ihrer Lehrerin Aaltien Wendrich eröffnet. Schulleiterin Renate Harrsen begrüßte die circa 70 Teilnehmenden in ihrer Schule sehr herzlich. Grußworte überbrachten Dr. Gesa Ramm, Direktorin des IQSH, und Florian Lorenzen, Landrat des Kreises Nordfriesland. Übergeben wurden die Lernkärtchen von Dr. Gesa Ramm (Direktorin des IQSH), Karen Nehlsen (Koordinatorin für Regional- und Minderheitensprachen und IQSH-Landesfachberaterin Niederdeutsch) und Renate Jacob (IQSH-Landesfachberaterin Dänisch). Anwesend waren zudem die Lehrkräfte Anna Puschmann (Friesisch), Ose Oldsen, (Niederdeutsch), Ilka Jacoby (Dänisch), Aaltien Wendrich (Niederdeutsch), Eike Jürgensen (Niederdeutsch), 53 Schülerinnen und Schüler, Birte Hansen und Birgit Thomsen (Schulelternbeirat), Hans Stäcker (Referatsleiter im Bildungsministerium), Thomas Nonn (Schulrat des Kreises Nordfriesland), Dr. Edgar Techow (Schulverbandsvorsteher Mittleres Nordfriesland), der Bürgermeister Christian Schmidt (Bredstedt) und die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Carstensen (Breklum), Peter Reinholt Petersen (Bordelum).

Aktuell wird an 44 Modellschulen Niederdeutsch angeboten, an 7 Modellschulen Dänisch und in diesem Schuljahr an 12 Schulen Friesisch, davon gehören 3 Schulen mit einem Friesisch-Angebot zur dänischen Minderheit.

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