Illiberal Arts
Laufzeit 11. September – 21. November 2021
Ausstellung, Performances, Workshops, Publikation
Beiträge von Pauline Curnier Jardin, Anne Imhof, Henrike Naumann u.v.m.
Performances von Mikołaj Sobczak, Nicholas Grafia, Ho Rui An, keyon gaskin u.v.m.
Kuratiert von Anselm Franke und Kerstin Stakemeier
Presserundgänge
10. September 2021, 12 / 13.30 / 15 Uhr
in Anwesenheit einzelner Künstler*innen
Anmeldung über presse@hkw.de
Im Rahmen der Berlin Art Week
15.09.2021, 20 Uhr
Sex work’n’roll
Gespräch mit Pauline Curnier Jardin, Alexandra Lopez, Dr. Serena Olcuire u.a.
Sonderöffnungszeiten 12 bis 22 Uhr
Publikation
Illiberal Arts
Herausgegeben von Anselm Franke, Kerstin Stakemeier und Haus der Kulturen der Welt, Berlin
PolYpeN Series: Zur Kritik der Kunstkritik bei b_books
Auf Englisch
476 Seiten, ca. 217 Bilder, 205 x 280 mm
ISBN: 978-3-942214-41-4
Preis: 34,00 €
Podcast und Workshops
Mit eingeladenen Gesprächspartner*innen verfolgen Anselm Franke und Kerstin Stakemeier in einer Podcast-Serie und einer Reihe von Workshops die Themen der Ausstellung weiter.
Die Kunst und ihre Institutionen stehen an einem Wendepunkt: sie werden zunehmend zu Austragungsorten von Gewalten, die ihre ebenso exemplarische wie kompensatorische Funktion als Bereich absoluter Freiheiten infrage stellen. Der unumkehrbare Verlust westlicher Hegemonie und der Verteidigungskampf um liberale Privilegien und Eigentumsrechte zerreißen auch den modernen Sonderstatus der Kunst. Institutionen, Ausstellungen und einzelne Werke stehen vermehrt im Brennpunkt von Debatten über koloniale Gewaltformen und systemische Ausschlüsse, historische Traumata und kulturelle Wiedergutmachung. Die Formalismen moderner und zeitgenössischer Kunst erscheinen zunehmend als historisch gewachsene Beschränkungsformen, in die nunmehr über Jahrhunderte entwertete Lebensweisen und -praktiken einbrechen.
Die Ausstellung Illiberal Arts zeigt über zwanzig künstlerische Neuproduktionen, die Begehren und Widersprüche gegenständlich werden lassen, die uneinlösbar und unauflösbar bleiben, aber in deren Rissen sich Horizonte jenseits der Wert- und Beschränkungsform der Kunst auftun. Illiberal Arts verortet künstlerische Lebensarbeiten an eben jenen Bruchstellen, an denen sich die gegenwärtige Zersetzung liberaler Freiheits- und Ordnungsversprechen mit einer in diesen Praktiken selbst materialisierten Perspektivenverschiebung kreuzen. Die versammelten künstlerischen Arbeitsformen sind Versuche, sich ausgehend von ganz konkreten Abhängigkeiten für außerkünstlerische Formen, für soziale Prozesse, zu öffnen.
Die Künstlerin Anne Imhof entwickelte für Illiberal Arts gemeinsam mit dem Architekturbüro sub eine Raumarbeit, die unsere Körper entlang eines verschobenen Horizonts neu ausrichtet. Zusätzlich zu den in dieser Struktur gezeigten akustischen, installativen, bildlichen und filmischen Werken wird Illiberal Arts von einer Serie von Live Performances begleitet. In Workshops mit den beteiligten Dichter*innen wird Sprache als materielle Wahrnehmungsform deutlich. Die u.a. in den Katalogbeiträgen entwickelten Revisionen von (Kunst-)Geschichte werden darüber hinaus in einer Podcast-Serie und Online-Seminaren in der Gegenwart verortet.
Mit Beiträgen von Cassandra Press, Raven Chacon mit Candice Hopkins, Cut away, with effects (2021), Bill Dietz, Stephan Dillemuth, Övül Ö. Durmuşoğlu, Thomas Eggerer, Frank Engster, Ciarán Finlayson, keyon gaskin, Melanie Gilligan, Larne Abse Gogarty, Nicholas Grafia, Tamar Guimarães, Natascha Sadr Haghighian, Danny Hayward, Johanna Hedva, Ho Rui An, Anne Imhof, Pauline Curnier Jardin mit der Feel Good Cooperative (Dana, Giuliana, Alexandra Lopez, Serena Olcuire, Gilda Star, Barby Valentina), Lisa Jeschke, Karrabing Film Collective, Aristilde Paz Justine Kirby, Anja Kirschner, Dani Leder, Jota Mombaça, Rosalind C. Morris, MYSTI, Jenny Nachtigall, Henrike Naumann, Fumi Okiji, Orakel, Ana Teixeira Pinto, Steve Reinke, Mikołaj Sobczak, Juliana Spahr, Jordan Strafer, Sunset Open Call (Kasi Althaus, Elena Peters Arnolds, Kathy Seitzinger Hepburn, Laura L. LePere, Aude Lèvere, Andrea Victoria Paradiso, Denise Pinnell, Christin Rothe, Suzie Sullivan, Amy Sutryn, Rosana VanHorn), Marina Vishmidt, Simone White, Philip Wiegard, Kandis Williams, Constantina Zavitsanos
Weitere Informationen: hkw.de/illiberalarts
Eine Fortsetzung des Projektes Illiberal Arts ist in Kooperation mit dem Ludwig Forum Aachen für 2022 / 2023 geplant.
Im Rahmen der Berlin Art Week
15.09.2021, 20 Uhr
Sex work’n’roll
Gespräch mit Pauline Curnier Jardin, Alexandra Lopez, Dr. Serena Olcuire u.a.
Sonderöffnungszeiten 12 bis 22 Uhr
Noch bis zum 19. September präsentiert Pauline Curnier Jardin, die Gewinnerin des Preises der Nationalgalerie 2019, ihre großformatige Installation Fat to Ashes im Hamburger Bahnhof. Ihre neue Arbeit in der Ausstellung Illiberal Arts im HKW baut auf einigen Aspekten dieses Werkes auf. Denn auch diese Arbeit ist gemeinsam mit den Sexarbeiter*innen der Feel Good Cooperative in Rom entstanden, die Cunier Jardin mitinitiiert hat, um Sexarbeiter*innen während der Pandemie finanziell zu unterstützen. In diesem Gespräch spricht Pauline Curnier Jardin mit der Fotografin und Sexarbeiterin Alexandra Lopez und der Architektin und Wissenschaftlerin Serena Olcuire.
Wie können Kunst und Wissen den Blick auf die geschlechtsbestimmten Körper lenken, die unsere öffentlichen Räume bevölkern und gleichzeitig von ihnen geprägt werden? Drei (Cis- und Trans-) Frauen versammeln sich um einen Tisch, um über urbane Räume, Kunst und Sexarbeit zu diskutieren – Dinge, die sie alle drei betreffen, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Sie alle wollten in einem trans space rocken. Ein trans space, der sich nicht (nur) auf Transgender bezieht, sondern auf trans als Zwischenraum, sicher und gefährlich, voll Komfort und Unbehagen, dieser Raum der Mutation, in dem wir unsere persönlichen Grenzen überwinden und uns gegenseitig kontaminieren. Sie beschließen, von der Erzählung ihrer Begegnung auszugehen und davon, wie diese einen Raum der Möglichkeiten eröffnete, in dem sie ihre eigenen Ideen und Arbeiten hinterfragten und mit neuen, kollektiven Inspirationen experimentierten.
Weitere Performances und Workshops
10. September 2021, 20 Uhr Performance mit Mikołaj Sobczak und Nicholas Grafia
12. September 2021, 15 Uhr Workshop mit Aristilde Paz Justine Kirby
12. September 2021, 19 Uhr Performance mit Ho Rui An
24. September 2021, 21 Uhr Performance mit keyon gaskin
30. Oktober 2021 Workshop mit Simone White und Juliana Spahr
21. November 2021 Workshop mit MYSTI und Lisa Jeschke; Workshop mit Larne Abse Gogarty, Danny Hayward, Marina Vishmidt
zehnwöchiges Online-Workshop-Seminar mit Cassandra Press
u.v.m.
Anmeldung über presse@hkw.de
Pressebilder: hkw.de/pressefotos
Aktuelle Öffnungszeiten: Täglich außer Dienstag, 12 – 20 Uhr
Für alle Veranstaltungen gilt aktuell die Getestet-Geimpft-Genesen-Regelung (GGG).
Aktuelle Informationen für Besucher*innen unter hkw.de/besuch
Partner der Berlin Art Week
Das Haus der Kulturen der Welt wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Auswärtigen Amt.
Haus der Kulturen der Welt
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10557 Berlin
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