„Der Wecker klingelt zum zweiten Mal. Der Mond hat schon einmal auf den Knopf gedrückt und die Augen wieder ganz fest zugemacht. Er ist heute einfach zu müde, um aufzustehen…“

„A weker ringelt al tu´t naist feer. A muun hee al iansis üüb a knoop trakt an a uugen weler feest slööden. Hi as daaling ianfach tu treet am aptustunen…“ (Fering)

„Di teeler klaingelt ål dåt tweed tooch. E moune heet ål iinjtooch aw e knoop krööged än da uugne wider tumååged. Hi as diling iinjfåch tu trååt am aptustönjen…“ (Frasch)

So beginnt die Titelgeschichte des neuen Kinderbuches, das beim Nordfriisk Instituut erschienen ist. Auf Deutsch und in zwei Dialekten der nordfriesischen Sprache: Fering (Föhrer Friesisch) und Frasch (dem größten friesischen Dialekt auf dem Festland). Die Autorin Gesa Hering lebt seit vielen Jahren auf Föhr und hat ihre erzählerische Phantasie durch Nordfriesland schweifen lassen: Ein Kind sucht einen Riesen, um endlich zu erfahren, wie man groß wird. Erk will nach Amerika, um endlich Platz für sein Spielzeug zu haben – kommt aber nur bis zur Fähre nach Amrum. Teddy Ade beginnt aus lauter Langweile eine Seereise, während die Kinder in der Schule sind. Und die Unterirdischen wollen nicht mehr so gemein sein. Der bekannte Föhrer Künstler und Galerist Gregor Swoboda steuerte das Titelbild bei, die zahlreichen im Text eingestreuten Abbildungen stammen von der Hamburger Grafikerin Gudrun Gehrke. Übersetzt wurden die 15 humorvollen Geschichten für Kinder im Kindergarten- und frühen Grundschulalter von Meike Riewerts und Antje Arfsten, Lektorin am Nordfriisk Instituut in Bredstedt.

Die beiden Sprachversionen Deutsch/Fering und Deutsch/Frasch wurden so gestaltet, dass man jederzeit zwischen dem friesischen und dem deutschen Text hin- und herwechseln kann; die Bücher sind also auch geeignet, um sich auf unterhaltsame Weise in die nordfriesische Sprache einzulesen. „A muun as treet / E moune as trååt“ umfasst in jeder der beiden Versionen 78 Seiten und ist zum Preis von 24,80 € erhältlich beim Nordfriisk Instituut, in der Galerie Nieblum sowie in zahlreichen Buchhandlungen. Dem Mond übrigens war es so peinlich, als er endlich am Himmel ankam, dass er für einen Moment rot anlief. Und jedesmal, wenn man ihn rot am Himmel über dem Wattenmeer sieht, weiß man nun, weshalb.

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