Jugendliche Flüchtlinge sind aufgrund ihrer prekären Lebensverhältnisse zahlreichen Risiken und Benachteiligungen ausgesetzt. Darauf macht die UNO-Flüchtlingshilfe anlässlich des Internationalen Tages der Jugend (12. August) aufmerksam. Insbesondere während der Corona-Pandemie werden diese Gefahren deutlich. Die weltweiten Schulschließungen zum Beispiel nehmen jugendlichen Flüchtlingen nicht nur die Möglichkeit auf Bildung, sondern auch auf grundlegende soziale und psychologische Unterstützung sowie den Zugang zur Schulspeisung.

„Der Übergang vom Kind zum Erwachsenen ist eine prägende Phase. Für geflüchtete Jugendliche ist er eine doppelte Herausforderung. Viele sind unbegleitet oder müssen aktiv helfen, um die Existenz ihrer Familie zu sichern. Zeit für die persönliche Entwicklung bleibt kaum, dafür große Unsicherheit und Hürden. Diese jungen Menschen tragen ein enormes Potenzial, das nicht verloren gehen darf. Es ist entscheidend, dass wir sie in dieser wichtigen Phase unterstützen“, fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).

Bildung in Zeiten von COVID-19

Distanz- und Onlineunterricht sind wichtige Bestandteile, mit denen während der Pandemie der Unterricht aufrechterhalten werden kann. Auch hier sind jugendliche Flüchtlinge erheblich benachteiligt. Viele leben in abgelegenen Regionen, wo die Kommunikationsnetze, Internet- und Funkverbindungen unzureichend sind. Studien belegen außerdem, dass im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nur halb so viele Flüchtlinge über internetfähige Mobiltelefone verfügen. Kulturelle und soziale Vorstellungen sowie Sicherheitsbedenken seitens der Eltern schränken zudem den Gebrauch von Mobilgeräten vor allem für Mädchen ein. Fast ein Drittel der Flüchtlinge besitzt kein Mobiltelefon.

Um die prekäre Bildungssituation für jugendliche Flüchtlinge zu verbessern, setzt sich der UNHCR dafür ein, dass sie in die nationalen Bildungssysteme integriert werden und bei Distanzlernangeboten angemessen unterstützt werden, um dem Unterricht weiter folgen zu können. Laut UNHCR sei es in Zeiten von Corona außerdem unabdingbar, dass auch die Lehrer, die geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichten, verstärkt in die Impfprogramme der Länder aufgenommen werden. 

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