In Großstädten ist das Phänomen der Lichtverschmutzung bereits weitverbreitet: Straßen-, Gebäude- und Gartenbeleuchtungen sorgen dafür, dass die Nacht zum Tag wird. Das verbraucht eine Menge Energie und hat negative Auswirkungen auf Mensch und Tier.

Das Problem: Viele nachtaktive Tiere wie Fledermäuse und Insekten werden von den Lichtquellen gestört. Insekten, die für die Bestäubung von Obst und Gemüse essenziell sind, verenden in Scharen in künstlichen Lichtquellen. Für Menschen kann zu viel Licht schlaflose Nächte bedeuten. Denn um das Schlafhormon Melatonin zu bilden, benötigt der menschliche Körper vor allen Dingen Dunkelheit.

Bislang wenige Vorschriften

Experten fordern deshalb, künstliches Licht im Außenbereich zu reduzieren. Weder Bundesimmissions- noch Naturschutzgesetz lieferten bislang konkrete Vorschriften. Das Bundeskabinett hat nun ein neues Insektenschutzgesetz auf den Weg gebracht, das neben der Verwendung des Herbizids Glyphosat, auch die Lichtemission in Naturschutzgebieten regulieren soll.

Dunkelheit für den Klimaschutz

Wer bei der Außenbeleuchtung Rücksicht auf die Tierwelt nehmen möchte, muss nicht auf ein Gesetz warten. Eine Verbesserung bewirken Verbraucher schon durch den Austausch der Leuchtmittel. „Lampen mit hoher Lumenzahl und kalter Farbtemperatur ziehen Insekten besonders an“, weiß Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. „Es empfiehlt sich, auf LED in warmweißen Tönen unter 2000 Kelvin umzusteigen und die Lampen in Bodennähe zu installieren.“ Lampen, die nach oben oder in die Horizontale strahlen, ziehen Tiere oft noch kilometerweit an. „Am besten ist es jedoch, ganz auf künstliche Beleuchtung zu verzichten, und wenn das nicht möglich ist, einen Bewegungsmelder einzusetzen.“

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