Das Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder am Universitätsklinikum Mannheim hat den mit 1.000 Euro dotierten zweiten Platz beim QuMiK-Qualitätspreis 2021 gewonnen. Damit zeichnet die Qualität und Management im Krankenhaus GmbH (QuMiK), ein Zusammenschluss kommunaler Krankenhäuser in Baden-Württemberg, innovative Projekte aus, die die Qualität und Wirtschaftlichkeit in Gesundheitseinrichtungen verbessern.

Mit dem Projekt „Versorgung thermischer Verletzungen im Kindesalter mit Nanocellulose“ sollte die beste Behandlungsmethode für brandverletzte Kinder ermittelt werden. Dazu wurden seit August 2018 im Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder thermische Verletzungen zunehmend mit einer neu eingeführten Wundauflage aus Nanocellulose (Epicite Hydro®) versorgt. Im Gegensatz zur alten Auflage nimmt die Nanocellulose-basierte Auflage Flüssigkeit auf und gibt sie nach außen ab. Gleichzeitig schützt sie die Wunde. Ein schmerzhafter Wechsel der Wundauflage ist nur in Ausnahmefällen notwendig.  „Im Vergleich zur bisherigen Wundauflage aus Polyurethanschaum hat die neue Auflage den Vorteil, dass sie bis zur Abheilung auf der Wunde verbleibt. So werden zwar weiterhin Verbandswechsel vorgenommen, sie dienen aber ausschließlich zur Überprüfung und nicht zum Wechsel der Wundauflage“, erläutert Dr. med. Miriam Renkert, die das Projekt in der Kinderchirurgischen Klinik geleitet hat.

Weniger Schmerzen beim Verbandswechsel

Durch den Einsatz der neuen Wundauflage konnten sowohl die Anzahl der Eingriffe in Narkose als auch die Dauer der stationären Aufenthalte bei den jungen Patienten erheblich reduziert werden. „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Verbandswechsel bei den betroffenen Kindern deutlich weniger Schmerzen verursachen und somit weniger traumatische Erlebnisse hervorrufen. Die Behandlung ist für die Kleinen – und auch deren Familien – körperlich und psychisch besser zu bewältigen“, so Renkert.

Aus diesen Gründen ist die Verwendung der Wundauflage aus Nanocellulose im Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder als neuer Behandlungsstandard festgelegt worden. „Auch kooperierende pädiatrische Klinken haben die Therapie eingeführt und damit positive Erfahrungen gemacht“ berichtet Dr. med. Miriam Renkert.

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