Die Überflutung im großen chinesischen Bahnhof in Zhengzhou führte zur Betriebseinstellung vom 20. bis 26. Juli, was Auswirkungen auf die internationale und inländische Logistik hatte. Aufgrund der einwöchigen Stationsschließung verlängern sich die Lieferzeiten von einer auf vier Wochen. Wegen dem Hochwasser müssen 400 Personen- und Güterzüge mit Verspätungen oder Ausfällen rechnen. Schwierigkeiten sind mit der Abfahrt vom Bahnhof, der Logistik der "ersten Meile", der Freigabe von Containern und der Abfahrt von Schiffen aus dem Hafen verbunden.
„Zhengzhou ist nicht der einzige Ort in China, der die Kraft der Elemente erlebt hat. Der Hafen in Shanghai und Flughäfen in der Region wurden für 4 Tage geschlossen. Aus Sicherheitsgründen wurden auch die Lagerhallen eingestellt. Die Situation ist bereits geregelt, jedoch werden die Lieferverzögerungen auf einigen Strecken bis zu ein oder zwei Wochen dauern: Zhengzhou-Malashevichi, Zhengzhou-Katowice, Zhengzhou-Hamburg, Zhengzhou-Mailand und Zhengzhou-München. In der überfluteten Provinz Henan werden längere Verzögerungen erwartet“, sagt Vladyslav Martin, Abteilungsleiter des Schienenverkehrs für die Regionen EU und China.
Länder in Westeuropa haben ebenfalls mit Überflutungen zu kämpfen. Die Außenbezirke der belgischen Stadt Lüttich mit direkter Verbindung zum Bahnhof Zhengzhou wurden vom Wasser verwüstet und die Erholung von Überschwemmungen und Wirbelstürmen wird Wochen dauern. Das Bahnnetz des Walloniens wird erst Ende August wieder voll ausgelastet sein. Die Reparaturkosten für die über 10 km Gleise und Zehntausenden Schwellen liegen zwischen 30 und 50 Millionen Euro.
Die Instandsetzung der in Deutschland beschädigten Bahngleisen und Straßenbelägen wird auf 2 Milliarden Euro geschätzt. Die Gesamtlänge der zu sanierenden Eisenbahnen beträgt 600 km. Im Gegenzug schätzt die niederländische Regierungsbehörde ProRail, dass die Reparatur ihres Bahnnetzes über 500.000 Euro kosten wird.
„Der Rekordregen hat sich nicht nur auf den Schienengüterverkehr, sondern auch auf den Straßenverkehr ausgewirkt. Die Einschränkungen gelten sowohl für Standard- als auch für Containersendungen. Logistikunternehmen kämpfen heute mit Schwierigkeiten bei der Lieferung von Bahn- und Seecontainern in die Region Westeuropa“, ergänzt Vladyslav Martin.
Kunden suchen bereits nach Transportlösungen für die Lieferung von Waren für die Neujahrsfeiertage aus China in die EU. In den Vorjahren begann die Suche im September-Oktober. Heute werden Sitzplätze auf Schiffen und Zügen jedoch sechs Monate im Voraus gebucht. Welche Kosten durch Überschwemmungen und Verzögerungen letztendlich von der chinesischen und der EU-Regierung getragen werden, ist nicht bekannt.
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