Die Experten-Jury aus Forschung, Verwaltung, Wirtschaft und Lehre hatte keine leichte Aufgabe. Sie durfte unter elf hochkarätigen Bewerbungen, die es in die zweite Runde des NEO2021 geschafft hatten, fünf Finalistinnen und Finalisten auswählen. Gesucht sind in diesem Jahr herausragende Beispiele für die Transformation von Unternehmen. Um den mit 20.000 Euro dotierten Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe konkurrieren nun folgende Innovationen:

Das Assistenzsystem XTEND des Fraunhofer IOSB-INA F&E aus Lemgo stellt auf verschiedenen Devices wie etwa Datenbrille, Smartphone, Tablet oder Augmented-Reality-Projektion digitale Informationen in physischer Umgebung bereit. Das System unterstützt insbesondere gering qualifizierte und kognitiv eingeschränkte Menschen bei Arbeitsprozessen in zunehmend komplexer werdenden Umgebungen. XTEND leitet zum Beispiel durch Produktionsvorgänge, indem es relevante Texte, Grafiken oder Videosequenzen zu einem Produktionsschritt direkt auf den Arbeitsplatz projiziert. 

Das nachhaltige Fluggerät h-aero von Hybrid-Airplane Technologies GmbH aus Baden-Baden kombiniert die physikalischen Prinzipien von Flugzeug, Hubschrauber und Ballon. Dank einer mit Helium gefüllten Gaszelle kann es senkrecht starten, in der Luft schweben und sich drehen. Der Universalflieger besitzt also die Agilität einer Drohne, ist dabei aber fast lautlos, bezieht über Solarzellen komplett erneuerbare Antriebsenergie und darf über Menschenmengen fliegen. h-aero kann IT-Nutzlasten transportieren und beispielsweise als niedrig fliegender Pseudosatellit zur Verstärkung von Signalen oder zum Datensammeln eingesetzt werden.

Der pneumatische Düngerstreuer RAUCH AERO 32.1 der Sinzheimer RAUCH Landmaschinenfabrik GmbH nutzt Umgebungsdaten aus Sensoren, Drohnen und Satelliten für einen effizienteren Umgang mit Stickstoff-Düngern: Je nach Beschaffenheit einzelner Ackerstellen spart er manche Flächen fast aus, andere berücksichtigt er stärker. So soll vermieden werden, dass mehr Dünger verteilt wird, als die Pflanzen aufnehmen können – und deshalb Nitrat ins Grund- und Trinkwasser gelangt. Zudem sinkt der Energieverbrauch bei der Düngerproduktion, weil weniger Dünger benötigt wird.

Die neuen Werkstoffe für den Metall 3D-Druck der Rosswag GmbH in Pfinztal tragen dazu bei, die disruptive Technologie breitflächig in der Industrie anzuwenden. Das additive Fertigungsverfahren bietet zusätzliche Gestaltungsfreiheit bei der Optimierung von Bauteilen, jedoch gibt es hier noch viel weniger Werkstoffe als in herkömmlichen Produktionsprozessen. Dank seiner weltweit einzigartigen Inhouse-Prozesse – von der Metallpulver-Produktion bis zur Werkstofferprobung – konnte Rosswag in den letzten Jahren über 40 verschiedene Werkstoffe für den Metall 3D-Druck qualifizieren.

Das Antikollisionssystem Yardeye der Karlsruher Yardeye GmbH ermöglicht sichere Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen in Container-Terminals. Mittels Funk- und Sensortechnik lokalisiert es Personen und Fahrzeuge in Echtzeit und berechnet für automatisierte Containerkräne den kürzesten Weg an ihnen vorbei. Das schafft mehr Sicherheit und höhere Wertschöpfung beim Be- und Entladen, da die Personen den Arbeitsbereich während des automatisierten Kranbetriebs nicht mehr verlassen müssen.

Die Jury des NEO2021 besteht aus Michael Englert (ITK Engineering GmbH), Dr. Guido Glania (Industrie- und Handelskammer Karlsruhe), Prof. Dr. Thomas Hirth (Karlsruher Institut für Technologie), Matthias Hornberger (KIZOO Technology Capital GmbH und CyberForum e.V.), Prof. Dr. Steffen Kinkel (Hochschule Karlsruhe), Claus Mayer (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg), René Ohlmann (ADDI-DATA GmbH), Silvia Palka (VDI/VDE Innovation + Technik GmbH und ClusterAgentur Baden-Württemberg) sowie Prof. Dr.-Ing. Stephan Schenkel (DHBW Karlsruhe).

Die nominierten Projekte werden im Rahmen der Preisverleihung präsentiert, die am 26. November 2021 beim Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verband stattfindet. Die Laudatio auf den Preisträger hält der Vorstandsvorsitzende der EnBW AG, Dr. Frank Mastiaux. Die EnBW hat in eindrucksvoller Weise die Transformation von einem Energieunternehmen traditioneller Prägung zu einem Partner für erneuerbare Energie und Infrastruktur vollzogen. Des Weiteren werden an diesem Tag in einem Fachsymposium „Wege zur erfolgreichen Unternehmenstransformation“ dargestellt und in einer Podiumsdiskussion diskutiert.

Weitere Informationen zu den Finalisten, zum Fachsymposium und zur Preisverleihung sind zu finden unter trk.de/neo2021.

Über die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, gegründet 2017, ist eine regionale, bundeslandübergreifende und transnationale Standortvermarkterin fokussiert auf Wirtschaft, Innovation und Wissenschaft.

Gemeinsam denken, testen und machen – zu diesem Zweck haben sich 29 Gesellschafter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ein Motor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung sein und den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung beschleunigen. So sollen modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickelt und die Innovation in der Region vorangebracht werden.

Die Gesellschafter*innen sind: die Städte Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Gaggenau, Karlsruhe, Landau, Rastatt, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel; die Landkreise Germersheim, Karlsruhe, Rastatt und Südliche Weinstraße; La Collectivité européenne d’Alsace, der Regionalverband Mittlerer Oberrhein; die Unternehmen 4L Vision GmbH, Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband, EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH, evohaus GmbH, GRENKE AG, MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG und SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG; die Kammern Handwerkskammer Karlsruhe sowie die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe; die Wissenschaftseinrichtungen FZI Forschungszentrum Informatik und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), der Geschäftsführer Jochen Ehlgötz.

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