„Wir bewegen Gesellschaft! Das wird dem Frauenbund auch weiterhin gelingen. Dafür haben wir die Weichen gestellt“, so Emilia Müller die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Landesverband Bayern (KDFB) bei der Delegiertenversammlung des KDFB am Freitag in Lappersdorf. Der Frage „Gleichstellung in der Kirche – aber nur bis zum Stoppschild Weihesakrament!?“ ging Sabine Demel, Professorin für Kirchenrecht an der Universität Regensburg, in einem Vortrag nach. Außerdem wurde die finanzielle Ausstattung des Verbandes, vor allem der Basis, auf lange Sicht gesichert.

„Nicht die Zulassung der Frauen zum Weiheamt bedarf der Begründung, sondern der Ausschluss von Frauen,“ so ein wichtiger Standpunkt in der Argumentationskette der Kirchenrechtlerin Sabine Demel aus Regensburg. Sie machte in ihrem Vortrag deutlich: „Die 1994 von Papst Johannes Paul II. getroffene Entscheidung zur Nicht-Zulassung von Frauen zum Weiheamt ist universalkirchlich verbindlich und zu respektieren. Es gibt aber keine zwingenden theologischen Gründe gegen eine Korrektur. Denn die Kirchengeschichte lehrt, dass auch als verbindlich eingestufte Lehren noch abgeändert werden können.“

Die Diskussion zeigte: Die Frauen wollen weiter sachkundig unbequem sein. Sie insistieren auch in Zukunft pro Frauenordination. Durch die vereinten Aktionen von Verbänden hat schon ein erstes Umdenken stattgefunden und es sind schon einige Fortschritte gelungen. Ein Beispiel dafür sei, dass es im Synodalen Weg ein Forum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ gibt.

Es gehört seit mehr als 100 Jahren zu den Stärken des KDFB, dass Frauen ihre verschiedenen Lebenswirklichkeiten einbringen, gemeinsam ihren Glauben leben und sich in Politik, Gesellschaft und Kirche für Frauen und Gleichstellung einsetzen. Damit die unterschiedlichen Perspektiven von Frauen noch mehr zum Tragen kommen, verpflichtet sich der KDFB Landesverband, dass bei künftigen Landesvorstandswahlen mindestens eine Frau kandidiert, die bei Amtsantritt unter 40 Jahre alt ist.

Die Gleichstellung von Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft, Kirche und Politik – diesem Ziel ist der KDFB verpflichtet und dem kann er auch in Zukunft mit Stärke und Schlagkraft nachkommen. Dafür hat er heute die Grundlagen mit einer auf zehn Jahre angelegten Finanzierungssicherheit gelegt. Besonders die 1.600 Zweigvereine in Bayern profitieren von der langfristigen Finanzplanung.

Bei der Versammlung hatten die Delegierten zahlreiche Anträge rund um die Themen Rentengerechtigkeit für Frauen und Pflegende, sowie zur Verbesserung der Situation von Frauen, Kindern und Familien in Corona-Zeiten verabschiedet.

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Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der VerbraucherService, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.

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