Ulrich Stiebel und Nicholas Matten gaben den Gästen einen kurzen Rückblick auf die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen Jahren: „Der Umsatz hat sich in fünf Jahren von gut 400 Millionen auf über 700 Millionen Euro erhöht, und wir peilen auch für das aktuelle Jahr einen neuen Höchstwert an“, informierte der Geschäftsführer. Dabei sei insbesondere der Wärmepumpenbereich ein Treiber gewesen. „Das ist eine logische Folge der weltweiten Anstrengungen, die Klimakrise zu bekämpfen – die Wärmepumpe setzt sich in immer mehr Ländern als dominierendes Heizsystem durch.“ Maßgeblich zu dem Erfolg beigetragen habe zudem der rasant wachsende deutsche Markt. „Hier ist es auch mal angebracht, die deutsche Politik zu loben“, kommentierte Nicholas Matten die jüngste Entwicklung. Gleichzeitig waren sich alle Beteiligten jedoch einig, dass der Anstieg der Wärmepumpenverkäufe in Deutschland zwar positiv zu bewerten ist – in 2020 wurden mit rund 120.000 Geräten 40 Prozent mehr der umweltfreundlichen Heizungen installiert als im Jahr zuvor -, dass sich diese Entwicklung aber für die Erreichung der Klimaziele noch einmal deutlich beschleunigen muss: „Aktuell sind rund 1,2 Millionen Wärmepumpen in deutschen Gebäuden im Einsatz. Die Szenarien für die Einhaltung der Ziele gehen von 5 bis 6 Millionen Wärmepumpen aus, die es 2030 sein müssen, und sogar 15 bis 17 Millionen in 2040“, so Dr. Hendrik Ehrhardt. „Nur so lässt sich der Wärmemarkt sinnvoll und wirtschaftlich dekarbonisieren.“ Auch das Bundeswirtschaftsministerium bezeichne diese Zahlen zum Wärmepumpenwachstum in seinen Studien als „no regret“-Maßnahme für den Wärmemarkt.
„Nachdem die Wärmepumpe im Neubau seit einigen Jahren zum dominierenden Wärmeerzeuger geworden ist, kommt es jetzt auf den Bestand an“, so Olaf Lies. „Gibt es hier auch Erfolge zu vermelden – und was steht dem stärkeren Einsatz in bestehenden Gebäuden noch entgegen?“ „Aktuellsten Branchenschätzungen zufolge kommen bis zu 50 Prozent der in Deutschland verkauften Wärmepumpen in Bestandsbauten zum Einsatz als Ersatz für den bisherigen Wärmeerzeuger – ja, auch das ist eine Erfolgsgeschichte, zu der insbesondere die derzeitige Förderung von bis zu 45 Prozent aller Kosten für den Umbau beigetragen hat“, informierte Nicholas Matten. „Dennoch muss noch viel mehr getan werden.“ Einerseits sei es wichtig, Vorurteile abzubauen: „Technisch ist es heute problemlos möglich, nahezu jedes Haus mit einer Wärmepumpe zu beheizen. Umfangreiche zusätzliche Sanierungsmaßnahmen wie Dämmmaßnahmen oder gar der Einbau einer Flächenheizung sind in der Regel nicht notwendig, auch hohe Vorlauftemperaturen sind für aktuelle Geräte kein Problem mehr.“ Andererseits müsse den Bürgern die Gewissheit gegeben werden, dass sie mit der Wärmepumpe absolut zukunftssicher unterwegs sind – dafür sei die Absenkung des Strompreises unabdingbar. „Das haben Sie in der Hand“, so Matten an die Adresse der Politik. Olaf Lies nahm den Ball auf: „Natürlich müssen wir den Bürgern eine bezahlbare Alternative zu den fossilen Brennstoffen Öl und Gas bieten, die ja durch die CO2-Abgabe kontinuierlich teurer werden. Deswegen müssen wir selbstverständlich den Strompreis senken. Klimaschutz- und Energiewende dürfen gerade beim Strompreis nicht zur sozialen Frage werden.“
Auch zum Thema Luftqualität in Schulklassen waren sich die Gesprächspartner einig: „Luftfilter sind keine Alternative zu Lüftungsanlagen. Lüftungsgeräte, die auch nachgerüstet werden können, sorgen nicht nur für eine deutlich zuverlässigere Minimierung der Covid-Ansteckungsgefahr“, so Hendrik Ehrhardt. „Auch die CO2-Konzentration im Raum bleibt niedrig und wertvolle Wärmeenergie wird zurückgewonnen, anstatt durch das geöffnete Fenster verloren zu gehen.“ Schließlich sei abzusehen, dass die Luftfilter nach einem hoffentlich baldigen Ende der Pandemie als teurer Schrott auf der Mülldeponie landen – „weil sie schlicht nicht mehr gebraucht werden und eben nicht nachhaltig sind. Lüftungsgeräte hingegen machen das freie Lüften über geöffnete Fenster komplett überflüssig und sorgen so weiterhin für Energieeinsparungen beim Heizen.“ Das aktuelle Förderprogramm für solche raumlufttechnischen Anlagen für Kindertagesstätten und Grundschulen sei ein erster richtiger Schritt – „wichtig wäre aber eine Verstetigung der Förderung über das Jahr 2021 hinaus sowie die Ausweitung auf alle Schularten“, so Ehrhardt. Dem stimmt der Minister zu: „Auch angesichts der Corona-Pandemie wurden und werden gerade immense Gelder freigesetzt. Jetzt gilt es, die notwendigen Investitionen nachhaltig und sinnvoll einzusetzen. Wir haben jetzt die große Chance, die richtigen Weichen zu stellen auch im Kampf gegen den Klimawandel.“
Im Anschluss an das Gespräch pflanzten die Beteiligten einen Baum ein, den Olaf Lies als Gastgeschenk im Gepäck hatte – einer von 75, die der Minister im 75. Jahr des Bestehens des Landes Niedersachsen bei 75 Terminen überreic
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