E-Mobilität spielt nur in Nord- und Mitteleuropa überhaupt eine Rolle
In den 27 EU-Mitgliedsstaaten gibt es rund 249 Mio. Pkw, nur ca. 0,5 Prozent davon werden rein batterieelektrisch (BEV) angetrieben. 99,5 Prozent hingegen haben einen Verbrennungsmotor. BEV spielen nahezu ausschließlich in den wirtschaftlich starken Staaten Nord- und Mitteleuropas überhaupt eine Rolle mit mehr als 0,5 Prozent Anteil am Pkw-Bestand. Nur die wohlhabenden Niederlande, Schweden und Dänemark schaffen den Sprung über die Ein-Prozent-Marke. Gerade in den wirtschaftlich schwächeren Staaten Süd- und Osteuropas tendiert der Anteil der BEV gegen Null. Darunter fallen auch bevölkerungsreiche Länder wie Spanien, Italien und Polen. „Es ist fraglich, ob sich die einkommensschwache Bevölkerung in den Ländern Süd- und Osteuropas mit niedrigem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf den teuren Umstieg auf E-Autos leisten kann“, schätzt UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn ein.
Nahezu keine Ladeinfrastruktur in Süd- und Osteuropa vorhanden
Die für die E-Mobilität notwendige Ladeinfrastruktur ist nur in wenigen wohlhabenden Ländern der Europäischen Union in ausreichender Zahl und Dichte vorhanden, um auch nur den bestehenden BEV-Fuhrpark zu versorgen. So sind rund 70 Prozent der öffentlich zugänglichen Ladesäulen innerhalb der EU in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland zu finden. Gerade in großen Flächenstaaten Süd- und Osteuropas ist nahezu keine Ladeinfrastruktur vorhanden. Der Aufbau eines Netzes an öffentlich zugänglichen Ladesäulen, der viele Milliarden Euro kostet, würde diese Länder wirtschaftlich überfordern. Elmar Kühn urteilt daher: „Die E-Mobilität führt zu einer Spaltung Europas.“
E-Fuels als Lösung, um Spaltung Europas beim Autofahren zu verhindern
Die ambitionierten EU-Klimaziele machen es notwendig, den Straßenverkehr in Europa rasch CO2-neutral zu machen. Mit klimaneutralen E-Fuels könnten die knapp 248 Mio. Pkw mit Verbrennungsmotor in der gesamten Europäischen Union ohne technische Anpassungen oder Umrüstungen klimaneutral angetrieben werden. Elmar Kühn: „Die auf EU-Ebene geführten Diskussionen über mögliche pauschale „Verbrenner-Verbote“ sind nicht zielführend, denn es ist nicht der Verbrennungsmotor, der darüber entscheidet, ob ein Fahrzeug klimaneutral unterwegs ist oder nicht, sondern der verwendete Kraftstoff. Mit E-Fuels könnten alle Verbrenner CO2-neutral betrieben werden.“ Und E-Fuels könnten dazu beitragen, eine Spaltung Europas beim Autofahren zu verhindern. So könnten auch die Autofahrer in den wirtschaftlich schwächeren Staaten der EU die Möglichkeit zur bezahlbaren individuellen Automobilität behalten und dabei einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gleichzeitig würde die öffentliche Hand der Länder entlastet, denn der Aufbau einer teuren Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität wäre damit unnötig.
Der UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e. V. repräsentiert rund 90 Prozent des Mineralölmittelstandes in Deutschland und bündelt die Kompetenzen bei Kraftstoffen, im Wärmemarkt und bei Schmierstoffen. Täglich kommen über drei Millionen Kunden an die rund 6.000 Straßentankstellen der UNITI-Mitgliedsunternehmen. Rund 70 Prozent der freien Tankstellen und rund 40 Prozent der Straßentankstellen sind bei UNITI organisiert. Überdies versorgen die UNITI-Mitglieder etwa 20 Millionen Menschen mit Heizöl, einem der wichtigsten Energieträger im Wärmemarkt. Rund 80 Prozent des Gesamtmarktes beim leichten Heizöl und bei den festen Brennstoffen bedienen die Verbandsmitglieder. Mittlerweile gehören auch regenerative Energieträger sowie Gas und Strom zu ihrem Sortiment. Ebenso zum Verband zählen die meisten unabhängigen mittelständischen Schmierstoffhersteller und Schmierstoffhändler in Deutschland. Ihr Marktanteil liegt bei etwa 50 Prozent. Die rund 1.000 Mitgliedsfirmen von UNITI erzielen einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 35 Milliarden Euro und beschäftigen rund 80.000 Arbeitnehmer in Deutschland.
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